Statistisches Bundesamt:
Preise für Wohnimmobilien steigen wieder, leicht
Wiesbaden (20.9.24) – Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland sind im 2. Quartal 2024 gegenüber dem 2. Quartal 2023 um durchschnittlich 2,6 % gesunken.
Gegenüber dem Vorquartal stiegen sie um 1,3 %. Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem 2. Quartal 2022.
Gegenüber dem 2. Quartal 2023 waren die Preise in den meisten
Gegenden Deutschlands noch rückläufig. Gegenüber dem 1. Quartal 2024 war nur noch für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen ein Preisrückgang zu beobachten. Die Preise für Ein- und
Zweifamilienhäuser stiegen dagegen im Durchschnitt in allen Regionstypen gegenüber dem Vorquartal.
So erhöhten sich die Preise in den sieben größten Städten
Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) um 1,6 % (Wohnungen) beziehungsweise 2,3 % (Ein- und Zweifamilienhäuser) gegenüber dem Vorquartal.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Wohnungen in diesen Metropolen 1,5 % günstiger, Häuser kosteten 4 % weniger.
In anderen kreisfreien Großstädten kosteten Wohnungen 1,4 %
mehr als im Vorquartal, gegenüber dem Vorjahresquartal musste dagegen 0,1 % weniger gezahlt werden. Ein- und Zweifamilienhäuser waren 1,3 % teurer als im 1. Quartal 2024, jedoch 4,9 %
günstiger als im 2. Quartal 2023.
Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen zahlten Käuferinnen und
Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 % mehr als im 1. Quartal 2024, allerdings noch 5 % weniger als im 2. Quartal 2023. Die Preise für Wohnungen sanken dort dagegen um 3 % zum
Vorquartal und um 6,5 % zum Vorjahresquartal.
Revision
der Ergebnisse 2011 bis 2023
Mit der aktuellen Veröffentlichung wurden die Ergebnisse der
Quartale und der Jahre 2011 bis 2023 revidiert. Die Veränderungsrate des Jahres 2023 zum Vorjahr wurde um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert (bisher veröffentlichter Wert: -8,4 %,
revidierter Wert: – 8,5 %). Die Veränderungsrate des Jahres 2022 zum Vorjahr für den bundesweiten Häuserpreisindex wurde um 0,2 Prozentpunkte nach unten revidiert (bisher
veröffentlichter Wert: +5,3 %, revidierter Wert: +5,1 %).
Revisionen der Vorquartale und des aktuellen Jahres werden
regelmäßig durchgeführt, um nachträgliche Meldungen und Korrekturen zu berücksichtigen.
Aufgrund methodischer Anpassungen in der Wägung, die durch neue
europäische Vorgaben erforderlich waren, haben sich zudem leichte Änderungen in den Vergangenheitswerten ab 2011 ergeben. Diese Revisionen führen in einigen Fällen zu Verschiebungen von 0,1
Prozentpunkten, im 1. Quartal 2013 zu einer Verschiebung von 0,2 Prozentpunkten bezogen auf die Veränderungsrate zum Vorjahresquartal in den Jahren vor 2022.
Quelle: Statistisches Bundesamt/20.9.2024
Bonn (14.8.2024) - Es gibt gute Argumente für den Kauf einer älteren Bestandsimmobilie. Damit diese fit für die Zukunft wird, sollten Interessenten sie genau unter die
Lupe nehmen und bei der Finanzierung die Modernisierungskosten gleich mit einplanen. Staatliche Förderungen können die finanzielle Belastung senken.
Alte Immobilienschätzchen haben einen ganz eigenen Charme: eine interessante Architektur, eine attraktive Lage in einem gewachsenen Wohnumfeld und sie sind – ein entscheidendes
Kaufargument – im Durchschnitt deutlich erschwinglicher als Neubauten. Laut einer aktuellen Umfrage für Deutsche Bank Immobilien ziehen 75 Prozent der potenziellen Immobilienkäufer in
Erwägung, ein Bestandsgebäude zu erwerben, das 30 Jahre oder älter ist. Allerdings sind die günstigeren Preise in der Regel eine Folge des schlechten energetischen Zustands der Immobilie mit einer
veralteten Heizungsanlage und nicht ausreichender Dämmung.
Modernisierung: Pflicht oder Kür?
„Es gibt einige energetische Maßnahmen, die ein Eigentümer nach dem Kauf anpacken muss“, erklärt Manuel Beermann von der Postbank. Dazu gehört beispielsweise, eine Öl- oder Gasheizung
auszutauschen, die älter als 30 Jahre ist, die oberste Geschossdecke zu dämmen und frei liegende Leitungen sowie ungedämmte Heizungs- und Wasserrohre zu isolieren. So legt es das Gebäudeenergiegesetz
fest. Dazu haben die neuen Besitzer zwei Jahre Zeit, anderenfalls droht ein Bußgeld. „Über diese gesetzlichen Pflichten hinaus gibt es gute Gründe, die energetische Ausstattung einer Immobilie zu
verbessern. Die Investition steigert den Wert der Immobilie deutlich, reduziert die laufenden Energiekosten, erhöht den Wohnkomfort und leistet zudem einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz“, meint
der Postbank Experte. „Viele Modernisierungsmaßnahmen können sinnvoll mit notwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten kombiniert werden, wie zum Beispiel der Einbau neuer einbruchshemmender und
dreifachverglaster Energiesparfenster.“
Prüfen und finanzieren
Werden die Kaufabsichten konkret, ist die Begutachtung der Immobilie durch qualifizierte Sachverständige ein Muss. Einen Bausachverständigen sollte man hinzuziehen, wenn Feuchtigkeit oder Schimmel
in den Räumen vermutet werden. Der Energieberater begutachtet speziell den energetischen Zustand der Immobilie und fertigt einen konkreten Sanierungsfahrplan an, aus dem die Dringlichkeit der
Maßnahmen, die Einsparung und der geschätzte finanzielle Aufwand hervorgehen. „Die Kosten für die notwendigen Baumaßnahmen sollten Käuferinnen und Käufer direkt bei der Planung der gesamten
Finanzierung berücksichtigen. Die Beratung durch einen Baufinanzierungsspezialisten ist sinnvoll“, sagt Manuel Beermann. „Für die energetische Sanierung lassen sich öffentliche Fördergelder in die
Finanzierung einbauen, zum Beispiel zinsgünstige Darlehen der KfW, Zuschüsse des BAFA oder regionale Wohnungsbauförderungen.“
Quelle: Postbank/14.8.2024
BHW: Serienmäßige Sanierung – schneller, einfacher, wirtschaftlicher
Bonn (23.7.24) - Vorgefertigte Bauteile können die Sanierung von Häusern erheblich beschleunigen. Das reduziert nicht nur die Kosten für Hausbesitzende, sondern auch die Belastungen für
Mieterinnen und Mieter. Rund 30 Prozent der Wohngebäude in Deutschland gelten als energetisch sanierungsbedürftig, sind unzureichend gedämmt oder haben veraltete Heizungen. Mit der Erneuerung der
„Oldtimer“ geht es derzeit schleppend voran. Der Anteil der jährlich erneuerten Häuser gemessen am Gesamtbestand liegt nur bei 0,83 Prozent, so der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle
(BuVEG). Der Sanierungsstau baut sich nicht ab.
Piloten in Serie
Dabei zeigen Pilotprojekte von Wohnungsunternehmen in Hameln, Köln oder Hannover, was heute schon möglich ist. „Bauprozesse werden bei diesen Projekten konsequent digitalisiert und die Teile
kommen fertig aus der Produktionshalle auf die Baustelle“, berichtet Verena Wehage von der Bausparkasse BHW. Grundlage für das neue Sanierungstempo ist das Energiesprong-Prinzip, das vor allem auf
Wohngebäude aus den 1950er- bis 1970er-Jahren zugeschnitten ist. In dieser Zeit sind rund 500.000 Mehrfamilienhäuser und vier Millionen Einfamilienhäuser gebaut worden.
Klimaneutral in wenigen Monaten
Erstmals hat in diesem Jahr ein viergeschossiges Kölner Mehrfamilienhaus aus den 1960er-Jahren den Effizienzhaus-Standard 40 EE in serieller Bauweise erreicht. Innerhalb weniger Monate wurde der
triste Nachkriegsbau mit 16 Wohneinheiten in ein klimaneutrales, attraktives Wohnhaus verwandelt. Zudem machen moderne Photovoltaik- und Wärmepumpentechnik Bewohnerinnen und Bewohner unabhängig von
steigenden Preisen für fossile Brennstoffe.
Förder-Extra möglich
Weitere Vorhaben für die serielle Sanierung von Einfamilienhäusern stehen in den Startlöchern. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Maßnahmen mit einem Bonus von 15 Prozent auf die
Finanzierungssumme (Stand: Juli 2024). „Das Extra wird zusätzlich zum Standardtilgungszuschuss für die Effizienzhaus-Stufe 40 bzw. 55 gezahlt“, sagt die Expertin von BHW. Damit werden Erwerb und
Modernisierung älterer Reihenhäuser auch für Eigentümergemeinschaften und Genossenschaften attraktiv. Es lohnt sich also, zum Pionier zu werden.
Quelle: BHW/23.7.24
BHW: Aus eins mach zwei, mach viele
Bonn (2.5.23) - Ein großes Einfamilienhaus in zwei oder mehrere separate Wohneinheiten aufzuteilen, erfordert
professionelle Planung. Eigentümerinnen und Eigentümer, die diesen Schritt gehen, werden dafür aber auch belohnt. Der Wert ihres Hauses steigt, Mieteinnahmen entlasten ihr Budget und auch die
Ökobilanz profitiert.
16 Millionen Einfamilienhäuser gibt es in Deutschland, davon sind 31 Prozent im Besitz von
Privathaushalten. Sogar in Großstädten wie Hamburg oder Berlin machen Einfamilienhäuser mehr als die Hälfte des Bestands aus. Jedes dritte Wohngebäude stammt aus der Zeit von 1950 bis 1980. Viele
Einfamilienhäuser wurden für Familien mit Kindern konzipiert. Sind die Kinder erwachsen und ziehen aus, hinterlassen sie ungenutzten Freiraum.
Vorhandene Ressourcen ausschöpfen
Besitzende von größeren Einfamilienhäusern stehen daher oft vor der Frage, wie sie ihre Immobilie
zukunftsgerecht umbauen können. Vielfach bietet sich eine Umgestaltung zum Mehrfamilienhaus an: Im ersten Stock oder/und Dachgeschoss kann so neuer Wohnraum für eine Vermietung entstehen. Auch die
Umwelt profitiert, denn es entsteht neuer Wohnraum, ohne dass ein neues Baugrundstück erschlossen oder weiterer Boden versiegelt wird. „Wer sein Einfamilienhaus zum Zwei oder Mehrparteienhaus umbaut
und dabei in Energieeffizienz und Klimaschutz investiert, hat beste Chancen auf staatliche Förderung“, sagt Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Eine professionelle Beratung ist jedoch zwingend,
denn in den meisten Fällen muss das Bauamt den Umbau genehmigen.“ Das gilt auch für den Bau einer separaten Einliegerwohnung, die steuerrechtlich gesehen aus einem Einfamilienhaus ein
Zweifamilienhaus macht.
Ressourcen nutzen und nachhaltig wirtschaften
Neben einem neuen Grundriss und separaten Zugängen zu jeder Wohneinheit sind meist auch der
Einbau von Küche und Bad sowie Wärme und Schalldämmungsmaßnahmen erforderlich. Dabei gilt: je energieeffizienter das Haus, umso höher auch die staatliche Förderung. Zuschüsse und Kredite gibt es bei
der Kreditanstalt für Wiederaufbau und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Quelle: BHW/2.5.23
BHW: Klein ist das neue
Groß!
Bonn (2.8.22) - 2020 wurden über 306.000 Wohnungen fertiggestellt, rund 4,6
Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig steigt der Bedarf an kompakten Neubauten mit kleineren Wohnflächen, die sich junge Familien auch leisten können. Hohe Wohnqualität trotz weniger Platz? Das
geht mit mehr gemeinschaftlicher Nutzfläche. Das Modell gewinnt Anhänger – in allen Generationen.
Durchschnittlich 47,7 Quadratmeter Wohnfläche standen Deutschen 2020 zur Verfügung,
doppelt so viel Fläche wie noch vor 50 Jahren. Doch die hohen Immobilienpreise lösen eine Gegenbewegung aus: „Kleinere, funktionale Wohneinheiten sind besonders gefragt bei jungen Familien und den
über 60-Jährigen“, beobachtet Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. „Sie schauen genau hin und prüfen, ob es nicht auch ressourcensparender und flexibler geht: ,Was brauche ich wirklich, was kann ich
weglassen oder bestenfalls gemeinschaftlich nutzen?‘“
Klein starten, groß rauskommen
Neue auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wohnmodelle planen von vornherein
Gemeinschaftsflächen für intelligente Nutzungen wie Co-Working-Spaces, Kitas, Werkstätten oder Sporteinrichtungen ein. Das spart Platz in Wohnungen und schafft dennoch viel Freiraum. Ein Beispiel für
dieses Wohnmodell ist das mehrfach ausgezeichnete Mehrgenerationen-Quartier in Münsing bei München. Es gilt als Vorzeigeobjekt für soziale und klimaschonende Architektur und ist heute eine
Anlaufstätte für Stadtplaner aus dem Süden. Zunächst war hier der Bau einer Einfamilienhaus-Siedlung geplant. Das Vorhaben wurde gestoppt zugunsten eines modernen, ökologischen Siedlungsprojektes.
Bis auf wenige festgelegte Koordinaten konnte jede Baufamilie ihren Wohnraum selbst gestalten. Heute bieten zweigeschossige Häuser in Holzbauweisen Raum für Familien, Alleinerziehende, Senioren und
Singles. Einen großen Carport, Ladestellen für E-Autos und Gemeinschaftsräume sowie Co-Working-Spaces nutzen die Bewohner der Siedlung gemeinsam. Eine zentrale Hackschnitzelanlage mit Unterstützung
durch Solarkollektoren versorgt die Häuser mit Wärme. Das Konzept gewann den KfW Award 2021.
Wohnquartier der Genügsamkeit
Platz- und ressourcensparendes Bauen macht überall in Deutschland Schule. Auch das
innovative Genossenschafts-Wohnprojekt „ecovillage hannover“, eine Minihaus-Siedlung, gehört dazu. Es soll 2023 gebaut werden. Auf rund 50.000 Quadratmetern Fläche sind 500 Wohneinheiten in 2- bis
4-stöckigen Häusern für rund 1.000 Menschen vorgesehen. Auch hier planen die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner Viertel und Wohnungen mit. „Das Ideal vom großen Einfamilienhaus auf der grünen
Wiese verliert an Popularität“, sagt BHW Experte Ebert. „Dafür werden klimaschonende und sozial vielfältige Wohnformen deutlich zunehmen.“
Quelle: BHW/2.8.2022
BHW: Aus eins mach zwei, mach viele
Bonn (22.2.22) - Ein großes Einfamilienhaus in zwei oder mehrere separate Wohneinheiten aufzuteilen, erfordert
professionelle Planung. Eigentümerinnen und Eigentümer, die diesen Schritt gehen, werden dafür aber auch belohnt. Der Wert ihres Hauses steigt, Mieteinnahmen entlasten ihr Budget und auch die
Ökobilanz profitiert.
16 Millionen Einfamilienhäuser gibt es in Deutschland, davon sind 31 Prozent im Besitz von
Privathaushalten. Sogar in Großstädten wie Hamburg oder Berlin machen Einfamilienhäuser mehr als die Hälfte des Bestands aus. Jedes dritte Wohngebäude stammt aus der Zeit von 1950 bis 1980. Viele
Einfamilienhäuser wurden für Familien mit Kindern konzipiert. Sind die Kinder erwachsen und ziehen aus, hinterlassen sie ungenutzten Freiraum.
Vorhandene Ressourcen ausschöpfen
Besitzende von größeren Einfamilienhäusern stehen daher oft vor der Frage, wie sie ihre Immobilie
zukunftsgerecht umbauen können. Vielfach bietet sich eine Umgestaltung zum Mehrfamilienhaus an: Im ersten Stock oder/und Dachgeschoss kann so neuer Wohnraum für eine Vermietung entstehen. Auch die
Umwelt profitiert, denn es entsteht neuer Wohnraum, ohne dass ein neues Baugrundstück erschlossen oder weiterer Boden versiegelt wird. „Wer sein Einfamilienhaus zum Zwei oder Mehrparteienhaus umbaut
und dabei in Energieeffizienz und Klimaschutz investiert, hat beste Chancen auf staatliche Förderung“, sagt Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Eine professionelle Beratung ist jedoch zwingend,
denn in den meisten Fällen muss das Bauamt den Umbau genehmigen.“ Das gilt auch für den Bau einer separaten Einliegerwohnung, die steuerrechtlich gesehen aus einem Einfamilienhaus ein
Zweifamilienhaus macht.
Ressourcen nutzen und nachhaltig wirtschaften
Neben einem neuen Grundriss und separaten Zugängen zu jeder Wohneinheit sind meist auch der
Einbau von Küche und Bad sowie Wärme und Schalldämmungsmaßnahmen erforderlich. Dabei gilt: je energieeffizienter das Haus, umso höher auch die staatliche Förderung. Zuschüsse und Kredite gibt es bei
der Kreditanstalt für Wiederaufbau und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Quelle: BHW/22.2.2022
...
Objekt der Begierde: Steht irgendwo in der Provinz, genauer gesagt im Umland Stuttgarts ...und ist damit begehrt. Ein Reihenmittelhaus im Familienformat mit genügend Platz für Kids und
homeoffice - Foto: PK
BVR: Wohnimmobilienpreise im Umland ziehen während der Pandemie kräftig an
Berlin (23.6.21) – Auch in diesem Jahr dürften die Preise für Wohnimmobilien trotz der
Coronapandemie wieder kräftig steigen. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erwartet einen durchschnittlichen Anstieg der Preise für selbstgenutztes Wohneigentum im
Jahr 2021 von rund 5,9 Prozent. Der Preisanstieg dürfte damit ähnlich kräftig ausfallen wie 2020 (6,0 Prozent). Insbesondere in den sechs größten Städten Deutschlands – Berlin, Hamburg, München,
Köln, Frankfurt und Stuttgart – ist der Preisauftrieb ungebrochen.
„Aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus bleiben Wohnimmobilien eine attraktive Form
der Geldanlage. Zudem hat die Coronapandemie durch den verstärkten Aufenthalt zu Hause den Wert der eigenen vier Wände plastisch vor Augen geführt,“ so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.
Die Coronapandemie verstärkte bestehende Trends am Wohnimmobilienmarkt. Bisher war der
Preisauftrieb in den Arbeitsmarktzentren zwar stets kräftiger als im Umland, dieser hat sich in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend angeglichen. Im Jahr 2020 stiegen die Preise in den
Arbeitsmarktzentren und im Umland nun erstmals ähnlich stark.
Hierzu beigetragen haben dürfte, dass sich der direkt mit der Pendelaktivität in Zusammenhang
stehende Preisaufschlag von Wohnimmobilien in zentraler Lage im vergangenen Jahr erstmals nicht weiter ausgeweitet hat. Eine Erklärung ist, dass die Möglichkeit des mobilen Arbeitens die
Notwendigkeit des tatsächlichen Pendelns deutlich reduzierte. Dies senkt die Attraktivität des Wohnens im Zentrum und steigert die Toleranz für räumlich entfernte Arbeitsstellen. Inwieweit die
Ausweitung des mobilen Arbeitens auch über die Coronapandemie hinaus erhalten bleibt und ob dies nachhaltig zu einem höheren Preisauftrieb im Umland führt, wird sich in den kommenden Jahren
zeigen.
Quelle: BVR, 23. 6. 2021
***
Postbank-Wohnatlas 2021: Wo
Immobilienkäufer die besten Bedingungen finden
Bonn (16.6.2021) - Vielerorts steigen die Preise für Wohneigentum rasant – allerdings nicht überall gleichermaßen. Folglich lohnt es sich
für Immobilienkäufer*innen, einen genaueren Blick auf die einzelnen Regionen zu werfen. Gute Voraussetzungen für ein Investment sind
moderate Preise und die Aussicht auf Wertsteigerungen. In welchen Regionen finden Kaufinteressierte das noch? Antworten gibt der Investitionschancen-Index, der von Expert*innen des Hamburgischen
WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) für den Postbank Wohnatlas berechnet wird. Besonders günstige Bedingungen für Immobilieninvestments weist der Index in diesem Jahr für 16 von 401 Landkreisen und
kreisfreien Städten auf. In 30 weiteren Regionen sind die Voraussetzungen zumindest sehr vielversprechend.
Gradmesser für das Preisniveau ist das Verhältnis zu den örtlichen Mieten. Zuletzt sind die
Kaufpreise schneller gestiegen als die Mieten. Während sich die Nettokaltmieten 2020 im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte um 2,7
Prozent verteuerten, legten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand im Mittel um 10,1 Prozent zu. Der sogenannte Vervielfältiger, der abbildet, wie viele Jahresnettokaltmieten für eine
gleich große Eigentumswohnung durchschnittlich zu zahlen wären, spiegelt die wachsende Dynamik wider. Er stieg binnen Jahresfrist im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte um 1,7
auf 25,7 Jahresmieten. Seit 2017 hatte sich der Vervielfältiger jährlich nur um rund eine Jahresmiete erhöht.
Investitionschancen-Index hilft bei der
Immobiliensuche
Wo finden Kaufinteressierte derzeit noch günstige Preise, können aber dennoch mit weiteren
Wertsteigerungen der Immobilien rechnen? Eine Antwort darauf gibt der Investitionschancen-Index. Expert*innen sprechen derzeit bei einem Vervielfältiger von maximal 25,0 von einem noch moderaten
Kaufpreisniveau gemessen an den örtlichen Nettokaltmieten. 184 der 401 deutschen Landkreise und kreisfreie Städte erfüllen derzeit diese Bedingung. Hohe reale Wertzuwächse bis
20301 von mehr als 0,5 Prozent pro Jahr werden für 126 Landkreise und kreisfreie Städte prognostiziert. Beide
Kriterien treffen für 16 Landkreise zu, die damit die besten Investitionschancen in Deutschland bieten.
Top-Investitionschancen in Deutschland
Vervielfältiger 20202 maximal 25,0 und prognostiziertes Kaufpreisplus 2020 –
20303 größer als 0,5 Prozent
Rang
|
Stadt/Kreis
|
Bundesland
|
Vervielfältiger
|
Preistrend
|
1
|
Rotenburg (Wümme), Landkreis
|
Niedersachsen
|
19,71
|
0,89%
|
2
|
Straubing-Bogen, Landkreis
|
Bayern
|
23,57
|
0,99%
|
3
|
Waldshut, Landkreis
|
Baden-Württemberg
|
23,61
|
0,91%
|
4
|
Gifhorn, Landkreis
|
Niedersachsen
|
23,75
|
0,82%
|
5
|
Tuttlingen, Landkreis
|
Baden-Württemberg
|
24,16
|
0,52%
|
6
|
Grafschaft Bentheim, Landkreis
|
Niedersachsen
|
24,41
|
1,20%
|
7
|
Alzey-Worms, Landkreis
|
Rheinland-Pfalz
|
24,41
|
0,56%
|
8
|
Lüneburg, Landkreis
|
Niedersachsen
|
24,52
|
1,00%
|
9
|
Bergstraße, Landkreis
|
Hessen
|
24,54
|
0,60%
|
10
|
Herzogtum Lauenburg, Landkreis
|
Schleswig-Holstein
|
24,74
|
0,79%
|
11
|
Bad Dürkheim, Landkreis
|
Rheinland-Pfalz
|
24,76
|
0,55%
|
12
|
Südliche Weinstraße, Landkreis
|
Rheinland-Pfalz
|
24,79
|
0,56%
|
13
|
Darmstadt-Dieburg, Landkreis
|
Hessen
|
24,89
|
0,71%
|
14
|
Stade, Landkreis
|
Niedersachsen
|
24,95
|
0,66%
|
15
|
Osnabrück, Landkreis
|
Niedersachsen
|
24,95
|
0,69%
|
16
|
Offenbach, Landkreis
|
Hessen
|
24,98
|
0,54%
|
2
Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete
3
in Prozent pro Jahr (real)
Hier sortiert nach
niedrigstem Vervielfältiger.
Quellen: VALUE AG
(empirica-systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
„Der Investitionschancen-Index rückt Regionen in den Fokus, die Kaufinteressierte bei ihrer
Suche möglicherweise noch nicht auf dem Schirm hatten“, sagt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. Beste Investitionschancen finden sich demnach
vor allem außerhalb der Städte sowie im Norden und Westen der Republik. In Niedersachsen warten laut Postbank Wohnatlas gleich sechs Kreise mit sehr guten Rahmenbedingungen auf – so viele, wie in
keinem anderen Bundesland. Dazu zählen die Landkreise Gifhorn, Grafschaft Bentheim, Lüneburg, Osnabrück und Rotenburg (Wümme) sowie Stade, das an Deutschlands drittteuerste Großstadt Hamburg grenzt.
Auch der Landkreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein, der zum Speckgürtel der Elbmetropole gehört, glänzt mit guten Aussichten auf noch relativ günstige Immobilien, die in Zukunft weiter an
Wert zulegen werden.
Lohnende Investments sehen die Expert*innen auch entlang der Grenze zwischen Hessen und
Rheinland-Pfalz in den Landkreisen Bergstraße und Alzey-Worms sowie in Darmstadt-Dieburg und Offenbach wie auch weiter im Süden von Rheinland-Pfalz in Bad Dürkheim und Südliche Weinstraße. In
Baden-Württemberg sollten Kaufinteressierte die Landkreise Waldshut und Tuttlingen unter die Lupe nehmen. In Bayern schafft es mit Straubing-Bogen nur ein Landkreis in den Index, obwohl der Freistaat
fast flächendeckend mit positiven Preisprognosen glänzt. Aber die Kaufpreise sind vielerorts hoch und den örtlichen Mieten enteilt.
Moderate Preise bei leicht positivem
Preistrend
Wer sich mit geringeren Wertsteigerungen von bis zu 0,5 Prozent jährlich bis 2030
zufriedengibt, dem eröffnen sich weitere 30 Regionen, in denen die Immobiliensuche lohnend sein könnte. Darunter sind neben 24 Landkreisen auch sechs kreisfreie Städte: So bieten Weimar, Wolfsburg,
Ludwigshafen am Rhein, Frankenthal in der Pfalz, Bremen und Worms die Chance auf im Verhältnis zum örtlichen Mietniveau moderate Kaufpreise bei erwarteten leichten Wertzuwächsen. Bei diesen
Auswahlkriterien kommen auch Regionen in Nordrhein-Westfalen ins Spiel – mit acht Landkreisen ist das Bundesland hier so stark vertreten wie kein anderes. Heinsberg, Kleve, Düren, Euskirchen, der
Rhein-Erft-Kreis, Borken, Warendorf sowie die Städteregion Aachen erfüllen beide Voraussetzungen. Zudem empfehlen sich sechs Regionen in Niedersachsen
(Heidekreis, Wesermarsch, Peine, Osterholz, Verden und die Stadt Wolfsburg) und fünf in Baden-Württemberg (Freudenstadt, Calw, Schwarzwald-Baar-Kreis, Sigmaringen, Ostalbkreis) für ein Investment.
Die beiden Landkreise Westerwald in Rheinland-Pfalz und Kleve in Nordrhein-Westfalen stechen dabei unter den 30 Regionen besonders hervor. Mit Vervielfältigern von jeweils 22,2 und prognostizierten
Kaufpreisanstiegen von 0,50 bzw. 0,44 Prozent bieten sie besonders gute Investmentbedingungen.
Ostdeutsche Landkreise und kreisfreie Städte sind —abgesehen vom thüringischen Weimar —in
dieser Auswahl nicht vertreten. In den ostdeutschen Bundesländern finden sich sowohl Landkreise, in denen der Wohnraum zwar günstig, die künftige Wertentwicklung aber negativ ist, als auch Städte wie
Potsdam, Leipzig oder Dresden mit sehr positiver künftiger Wertentwicklung, aber Vervielfältigern, die die 25,0 überschritten haben.
Vorteile von Wohneigentum trotz leichter Wertverluste in
der Zukunft?
Selbst wenn die Preisprognose für eine Region leicht negativ ausfällt, könnte der Erwerb von
Wohneigentum unter Umständen dennoch empfehlenswert sein. Dies dürfte etwa für Selbstnutzer*innen oder sehr langfristig orientierte Vermieter der Fall sein, die keinen Wiederverkauf in absehbarer
Zeit anstreben. So bieten in Deutschland 24 Regionen mit leicht negativer prognostizierter Preisentwicklung von maximal minus 0,5 Prozent pro Jahr bis 2030 zugleich moderate Preise für Wohneigentum.
Hervorzuheben wären in dieser Gruppe die Landkreise Freyung-Grafenau in Bayern, Lüchow-Dannenberg in Niedersachen und der Zollernalbkreis in Baden-Württemberg mit Vervielfältigern von 17,3, 17,6
sowie 22,5 bei prognostizierten realen Wertverlusten von -0,02, -0,14 und -0,14 Prozent pro Jahr bis 2030. Wer in diesen Regionen derzeit eine Wohnung gemietet hat, kann als Eigentümer auf längere
Sicht günstiger fahren. Denn je geringer der Vervielfältiger ausfällt, umso stärker verkürzt sich der Zeitraum, bis sich ein Kauf gegenüber der Mietzahlung rechnet.
„Wer in einer dieser 24 Regionen seinen Lebensmittelpunkt hat und keine Miete mehr zahlen
möchte, der sollte den Wohnungskauf in Erwägung ziehen. Immobilienbesitz stellt grundsätzlich eine gute Vorsorge dar und ermöglicht etwa mietfreies Wohnen im Alter“, sagt Grunwald von der Postbank.
Selbstverständlich sollten Kaufinteressierte das gewünschte Objekt vor Erwerb auf Herz und Niere prüfen. „Bei einer gründlichen Analyse können Immobilienexpert*innen hinzugezogen werden, die etwa die
Bausubstanz und den Sanierungsstand unter die Lupe nehmen“, rät Grunwald. „So können sich Käufer weiter absichern.“
In den meisten deutschen Großstädten und besonders in den sogenannten Big Seven, den sieben
größten deutschen Metropolen, ist zwar auch in den kommenden Jahren mit steigenden Preisen zu rechnen. Allerdings sind die Immobilienpreise bereits vergleichsweise hoch. Sie liegen bei 42 der 68
Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern im Durchschnitt teils sehr deutlich über der 25-fachen Jahresnettokaltmiete.
Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas
2021
Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den
deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Analyse, die den vierten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurden
unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Wohnungsmärkte der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien
Städte untersucht.
1 Kaufpreisprognose nach dem HWWI-Wohnungsmarktmodell
In die Kaufpreisprognose für die 401 kreisfreien Städte und Landkreise sind Angebots- und
Nachfrageentwicklung anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung sowie zu Wohnausgaben und Wohnungsangebot eingeflossen. Das
HWWI-Wohnungsmarktmodell vollzieht nach, wie sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende der Modellrechnung steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2020-2030. Ausgewiesen wird der
durchschnittliche jährliche reale Preistrend.
Quelle: Postbank - 16.6.2021
IW: Die meisten wollen ein Einfamilienhaus
Köln (22.3.21) – Die meisten Menschen würden am liebsten in Einfamilienhäusern am Rande der Stadt wohnen. Dafür nähmen sie auch etwas längere
Fahrzeiten ins Zentrum in Kauf. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Neue und gut angebundene Quartiere von modernen Ein- und Zweifamilienhäusern im Umland könnten
die städtischen Wohnungsmärkte entspannen.

Im Zuge der Coronakrise ziehen immer mehr Menschen aus den Städten ins Umland. Eine neue IW-Studie im Auftrag der Deutschen Reihenhaus AG verrät
jetzt mehr über ihre Motive. Demnach ist die Wohnform den meisten Menschen besonders wichtig, sie wollen am liebsten in Einfamilienhäusern wohnen, auch weil sie an ihnen eine Garage und einen Garten
schätzen. Große Mehrfamilienhäuser sind dagegen besonders unbeliebt.
Eine schnelle Anbindung ans Zentrum wollen zwar alle, doch die Befragung unter 1.000 Bürgern zeigt, dass erst ab einer Fahrtzeit von mehr als 40
Minuten ins Zentrum eine Wohnoption negativ bewertet wird. Viele Stadtbewohner könnten sich also vorstellen, ins Umland zu ziehen, wenn sie dort gut angebunden in einem Einfamilienhaus leben
können.
Hohe Wohnkosten werden akzeptiert
Anders als oft angenommen sind die meisten Befragten bereit, 40 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen auszugeben. Natürlich bevorzugen die
Befragten es, weniger für ihre Wohnung zu zahlen.
Die beliebteste Wohnungsgröße sind 90 bis 120 Quadratmeter, für kleinere Haushalte sind es 50 bis 75 Quadratmeter. Wichtiger als die Größe ist
vielen Befragten, dass die Wohnfläche mehr Räume bietet. „Dies bedeutet, dass Projektentwickler gefordert sind, nicht immer größere Wohnungen zu bauen, sondern die Wohnfläche besser nutzbar zu
machen“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer.
Was das für die Wohnungspolitik bedeutet
Die Studie zeigt, dass es möglich wäre, die Wohnungsnachfrage gleichmäßiger zu verteilen. „Der kontinuierliche Zuzug in die Großstadt ist kein
Naturgesetz“, sagt Voigtländer. Vielmehr müsse abseits der Metropolen ein präferenzgerechtes Angebot entstehen. Diskussionen wie jüngst um ein Verbot von Einfamilienhäusern helfen angesichts der
klaren Wohnpräferenzen in der Bevölkerung nicht weiter. Eine Stadtentwicklungspolitik, die die Präferenzen der Bevölkerung ignoriert, wird auf Dauer scheitern.
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft (IW)/23.März 2021
Postbank-Wohnatlas zeigt, wo Kaufen günstiger ist als Mieten
Bonn (28.5.20) - Wie entwickeln sich die Preise für Wohneigentum oder Miete im Vergleich zu Löhnen und Gehältern? Die Zahl der Haushalte, die einen besonders großen Teil des Einkommens für Wohnen
aufbringen musste, ist 2019 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Zugleich profitierten weniger Haushalte von besonders günstigen Wohnkosten. Das zeigt der aktuelle Postbank Wohnatlas im Vergleich mit
der Vorjahresausgabe.
Wie viel vom Einkommen das Wohnen zur Miete oder im Eigenheim kostet, dieser Frage sind Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) für den Postbank Wohnatlas nachgegangen. Sie
empfehlen, dass Wohnen nicht mehr als 30 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens kosten sollte. Demnach wäre 2019 in 379 von 401 Kreisen und kreisfreien Städten der Kauf einer
70-Quadratmeter-Wohnung für einen Durchschnittshaushalt finanzierbar gewesen. Die Mieten bleiben dort sogar unterhalb dieser 30-Prozent-Schwelle.
Modellrechnung
analysiert Unterschiede
Die HWWI-Modellrechnung zeigt aber auch, dass Eigentümer gegenüber Mietern in 84 bundesdeutschen Regionen im Vorteil waren. Sie mussten hier im Durchschnitt einen geringeren Anteil des
Haushaltseinkommens für die Finanzierung aufbringen als Mieter für die örtliche Nettokaltmiete. Auf Basis der durchschnittlich regional verfügbaren Haushaltseinkommen wurde dabei berechnet, welcher
Einkommensanteil für die Finanzierung bzw. für die Nettokaltmiete einer 70-Quadratmeter-Wohnung aufgebracht werden muss. Für die Finanzierung einer Immobilie wurde mit einem Zinssatz von 2,45
Prozent, einer Anfangstilgung von vier Prozent und 20 Prozent Eigenkapital kalkuliert. Nebenkosten für Grunderwerbsteuer, Notar oder Umbauten wurden nicht berücksichtigt.
Belastung
durch Wohnkosten steigt an
Die HWWI-Modellrechnung zeigt, dass die finanziellen Belastungen 2019 gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte zahlten die Bürger im
vergangenen Jahr 13,4 Prozent (Vorjahr 13,0 Prozent) des regional verfügbaren Haushaltseinkommens für Miete und 17,0 Prozent (Vorjahr 15,7 Prozent) für die Finanzierung einer Eigentumswohnung.
Jeder siebte deutsche Haushalt (14 Prozent) lebte 2019 in einer Region, in der im Schnitt mehr als 20 Prozent des Einkommens für Miete aufgebracht werden musste. Im Vorjahr traf dies nur auf jeden
achten Haushalt (12 Prozent) zu. Beim Wohnungskauf sieht es ähnlich aus. 2018 war nur jeder achte deutsche Haushalt (12 Prozent) von hohen regionalen Preisen betroffen: Die Finanzierung überstieg im
Schnitt 30 Prozent des Haushaltseinkommens. 2019 galt dies bereits für etwa jeden siebten Haushalt (15 Prozent). Im Jahr 2018 hätte die Finanzierung einer 70 Quadratmeter großen Wohnung für jeden
vierten deutschen Haushalt (25 Prozent) weniger als zwölf Prozent des Einkommens gekostet. Im aktuellen Wohnatlas findet sich nur noch jeder sechste Haushalt (16 Prozent) in einer derart günstigen
Region.
Beendet
Corona den Immobilienboom?
"Der Postbank Wohnatlas zeigt, dass die Zahl der Haushalte, deren Einkommen besonders stark von hohen Kaufpreisen oder Mieten belastet werden, gestiegen ist. Die Vollbremsung der Wirtschaft durch die
Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie könnten den Trend allerdings zeitweilig unterbrechen", sagt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. "Nach ersten Prognosen könnten die
Kaufpreise in den kommenden Monaten nachgeben. Die Nachfrage wird besonders dort kurz- oder mittelfristig zurückgehen, wo überdurchschnittlich viele Arbeitnehmer aufgrund der Branchenstruktur von
Kurzarbeit oder gar Jobverlust betroffen sind." Ein Ende des Immobilienbooms erwartet Grunwald allerdings nicht: "Wir rechnen mit einer Delle, aber nicht mit einem Ende des Preiszyklus. Schließlich
wirken alle strukturellen Faktoren, die den Zyklus am Immobilienmarkt vom Jahr 2009 bis zum Jahresanfang 2020 prägten, weiter. Wenn die Corona-Pandemie beherrschbar bleibt und im zweiten Halbjahr
2020 eine wirtschaftliche Erholung einsetzt, dürfte auch der Immobilienmarkt dynamisch wachsen."
Wo Kaufen
günstiger ist als Mieten
"Wer seinen Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchte, sollte genau hinsehen. Nach wie vor lassen sich Immobilien finden, deren Finanzierung günstiger ist als eine örtliche Miete", sagt
Postbank-Expertin Grunwald. "Welche Regionen diese Vorteile bieten, zeigt ein Blick in den Postbank Wohnatlas."
Deutlich günstiger fahren Käufer zum Beispiel in einigen ostdeutschen Regionen. Im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt mussten für den Erwerb einer Wohnung 2019 im Schnitt 6,5 Prozent des
Haushaltseinkommens aufgewendet werden - für die Mietzahlung waren dagegen 11,1 Prozent des Einkommens fällig. Auch in Wittenberg, im Altenburger Land und im Kyffhäuserkreis profitieren Käufer von
günstigen Immobilienpreisen in Relation zu ihren Einkommen. Einziger westdeutscher Kreis mit ähnlich großen Vorteilen ist Goslar: Dort mussten Käufer für die Finanzierung einer Immobilie im
vergangenen Jahr im Schnitt 8,4 Prozent ihres Haushaltseinkommens einplanen. Die Miete schlug dagegen mit durchschnittlich 12,5 Prozent zu Buche. Kaufinteressierten in strukturschwachen Regionen
sollten das Objekt und seinen Zustand genau prüfen und auch einen möglichen Wertverlust einkalkulieren.
Big
Seven: Wohneigentum in Köln und Düsseldorf erschwinglich
In den Metropolen verfügen die Menschen über vergleichsweise hohe durchschnittliche Einkommen. Auch teure Wohnungen und Häuser finden dort Mieter und Käufer. Für die Nettokaltmiete einer
70-Quadratmeter-Wohnung musste in keiner der sieben größten deutschen Städte, der "Big Seven", mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens aufgebracht werden. Anders sieht es beim Immobilienkauf aus:
Mit der Finanzierung von 70 Quadratmetern Wohneigentum wird laut Modellrechnung in immer mehr Großstädten die 30-Prozent-Marke überschritten. So wurde in München 2019 knapp die Hälfte des örtlichen
Haushaltseinkommens fällig. In Berlin waren es 42,6 Prozent, in Frankfurt am Main 39,5 Prozent und in Hamburg 37,7 Prozent. Unter der empfohlenen 30-Prozent-Grenze landen 2019 nur noch Köln und
Düsseldorf.
Anteil am
Einkommen für Eigenheimfinanzierung und Miete in den "Big Seven"
Basis: Anteil am durchschnittlichen örtlich verfügbaren Haushaltseinkommen 2019
Rang Stadt Anteil Finanzierung Kauf* in % Anteil Miete** in % Einkommen***
1 München 49,0 25,5 59.608
2 Berlin 42,6 23,3 39.341
3 Frankfurt a. M 39,5 22,8 52.053
4 Hamburg 37,7 20,3 48.484
5 Stuttgart 31,7 22,1 52.336
6 Köln 29,6 20,4 48.387
7 Düsseldorf 29,1 18,1 51.054
*Kauf einer 70-Quadratmeter-Wohnung, Finanzierung: Tilgungsdauer 20 Jahre, Zins 2,45% p.a., Anfangstilgung 4%, Eigenkapital 20% des Kaufpreises, Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, Umbauten) nicht
eingezogen
**Anteil durchschnittliche Nettokaltmiete für eine 70-Quadratmeter-Wohnung
***Verfügbares Einkommen des Kreises geteilt durch die Anzahl der Haushalte im Kreis
Quellen: empirica-systems Marktdatenbank; MB Research; Berechnungen des HWWI
Großstädte mit
Gegentrend: Lieber Kaufen als Mieten
In immerhin neun deutschen Großstädten war der Kauf einer 70-Quadratmeter-Wohnung im vergangenen Jahr günstiger als die Miete. Dabei sind die Differenzen zwischen Miet- und Kaufbelastungen in
Gelsenkirchen, Salzgitter und Bremerhaven mit mehr als einem Prozentpunkt besonders groß. Wer hier den Schritt von der Miete ins Wohneigentum wagt, muss dafür möglicherweise nicht einmal mehr
zahlen.
In diesen
Städten ab 100.000 Einwohnern ist Kaufen vergleichsweise günstig
Basis: Anteil am durchschnittlichen örtlich verfügbaren Haushaltseinkommen 2019***
Rang Kreisfreie Stadt Anteil Finanzierung Kauf* in % Anteil Miete** in %
1 Gelsenkirchen 11,0 13,4
2 Salzgitter 10,5 12,2
3 Bremerhaven 12,5 13,9
4 Duisburg 12,2 13,0
5 Herne 12,5 13,2
6 Mönchengladbach 12,8 13,4
7 Hamm 12,6 12,9
8 Wuppertal 12,8 13,0
9 Hagen 11,3 11,4
Sortiert nach höchster Differenz in Prozentpunkten zugunsten des Kaufs, gemessen am Anteil am durchschnittlichen örtlich verfügbaren Haushaltseinkommen 2019 für Kauf oder Miete.
*Kauf einer 70-Quadratmeter-Wohnung, Finanzierung: Tilgungsdauer 20 Jahre, Zins 2,45% p.a., Anfangstilgung 4%, Eigenkapital 20% des Kaufpreises, Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, Umbauten) nicht
eingezogen
**Anteil durchschnittliche Nettokaltmiete für eine 70-Quadratmeter-Wohnung
***Verfügbares Einkommen des Kreises geteilt durch die Anzahl der Haushalte im Kreis
Quellen: empirica-systems Marktdatenbank (2020); MB Research (2019); Berechnungen des HWWI
Vorteil
Vermögensaufbau
Postbank-Immobilienexpertin Grunwald betont, dass der regionale Vergleich von Miet- und Kaufpreisen zwar wertvolle Hinweise geben, jedoch nicht das einzige ausschlaggebende Kriterium bei der
Entscheidung für oder gegen die eigenen vier Wände darstellt. Neben dem Vergleich mit der Mietbelastung sollten Kaufinteressierte unbedingt noch einen anderen Aspekt des Immobilienbesitzes im Kopf
behalten. "Wer seine Immobilie abbezahlt, bildet gleichzeitig Vermögen", sagt Grundwald. "Wohneigentum ist ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge. Wohnungsbesitzer sind unabhängig von
Preisschwankungen des Marktes und wohnen - wenn die Immobilie abbezahlt ist - im Alter mietfrei."
Hintergrundinformationen
zum Postbank Wohnatlas 2020
Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten auf Kreisebene beleuchtet. Die vorliegende Analyse ist
der dritte Studienteil des diesjährigen Wohnatlas. Unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), wurde die
Immobilienpreisentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.
Quelle: Postbank/27.5.2020
BHW: Altbau sanieren – so geht es preiswerter
Bonn (5.11.19) - Die wenigsten Deutschen wohnen in einem Neubau. So gibt es etwa 20 Millionen Bestandsimmobilien – neu
errichtet werden jährlich nur rund 130.000 Gebäude. Der Modernisierungsbedarf bei gebrauchten Häusern ist enorm. Je älter ein Gebäude, desto umfangreicher ist meist die Sanierung. Doch an vielen
Stellen lässt sich sparen.
Eigentümer von Wohnungen oder Reihenhäusern sollten zuerst prüfen, für welche Modernisierungen
die Eigentümergemeinschaft zuständig ist. „Wenn zum Beispiel der Austausch einfachverglaster Fenster Gemeinschaftssache ist, sollte man sie nicht vorschnell auf eigene Rechnung erneuern, denn ohne
gemeinsamen Beschluss hat man keinen Anspruch auf Kostenerstattung“, gibt BHW Expertin Angelika Sosnowski zu bedenken.
Baumaterial gebraucht kaufen
Baumaterial kann man auch gebraucht kaufen, etwa online über das Bauteilnetz Deutschland. Das ist
nicht nur günstiger, sondern auch umweltschonend. Wer stilgerechtes Baumaterial sucht, um damit zum Beispiel fehlende oder beschädigte Dachpfannen zu ersetzen, kann unter historische-baustoffe.de
fündig werden. Und: Es muss nicht immer gleich das komplette Dach neu gedeckt werden. Doch Vorsicht, die Materialwahl sollte man vor der Bestellung mit den Handwerkern abstimmen. Viele Betriebe
übernehmen keine Garantie bei der Verarbeitung von recyceltem Material.
Reparieren statt wegwerfen
Alte Haustüren entsprechen zwar häufig nicht dem heutigen Standard, weil sie weder gedämmt noch
einbruchsicher sind. „Stilecht sind sie aber allemal“, sagt die BHW Expertin, „und das Reparieren kommt immer stärker in Mode.“ Bevor man zwei bis viertausend Euro für eine neue Holztür ausgibt, kann
man besser einen Tischler fragen, ob er das gute Stück nachrüsten kann. Auch abgenutzte Treppen müssen nicht gleich ersetzt werden: Solange die Statik intakt ist, können sogenannte Renovierungsstufen
aufgesetzt werden.
Sich fördern lassen
Wenn man ein Haus energetisch saniert, übernimmt der Staat einen Teil der Modernisierungskosten.
Je energieeffizienter das Haus, umso höher die Förderung. Zuschüsse und Kredite gibt es bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die Bundesländer
bieten weitere Sanierungsprogramme an, die sich in der Regel damit kombinieren lassen. Voraussetzung ist meist eine Energieberatung, über die auch die Beantragung der Fördergelder läuft.
Prioritäten setzen
Was ist dringend, was kann warten? „Die entscheidenden Maßnahmen sollten bestmöglich ausgeführt
werden, doch dort, wo sich später leicht noch etwas verändern lässt, besteht Sparpotenzial“, sagt Sosnowski. An einem undichten Dach muss sofort etwas gemacht werden, die formschöneren, doch teureren
Türklinken hingegen kann man auch noch später anschaffen. Keinesfalls sparen sollte man bei Investitionen für mehr Energieeffizienz. Die Erneuerung etwa des Heizsystems oder Maßnahmen zur Dämmung des
Daches zahlen sich langfristig immer aus.
Eigenleistungen klug planen
Handwerklich begabte Haus- oder Wohnungseigentümer können je nach Sanierungsumfang durch
Eigenleistungen viel Geld sparen. Vorausgesetzt, sie schätzen ihre Fähigkeiten realistisch ein. Denn Fehler können zu teuren Verzögerungen oder späteren Mängeln führen. Möglich ist es aber, unter
sachkundiger Führung der Fachleute bei der Sanierung mit Hand anzulegen. Zu den häufigsten Eigenleistungen gehören Tapezier- und Malerarbeiten, die Verlegung von Böden, das Fliesen von Wänden sowie
vorbereitende Arbeiten.
Die Handwerkerkosten absetzen
Auch nachträglich lässt sich beim Hausbau oder einer Modernisierung noch sparen: 20 Prozent der
Handwerkerkosten können in der Steuererklärung geltend gemacht werden, immerhin bis zu 1.200 Euro pro Jahr.
Netzwerke nutzen
Damit sich die Arbeiten nicht in die Länge ziehen und Mehrkosten entstehen, suchen Sie
Handwerker, die mit anderen Gewerken vernetzt sind. So läuft es meist reibungsloser.
Quelle: BHW-Pressedienst/5.11.2019
Postbank: Bauen für den Klimaschutz – mit Holz
Bonn (30.4.19) - Architekten und
Umwelt-Experten sind sich einig: Holz ist der Baustoff der Zukunft. Denn im Unterschied zur Massivbauweise schont das Bauen mit Holz die Umwelt und setzt weniger Schadstoffe frei. Die Ökobilanz macht
deutlich: Der Baustoff Holz schützt das Klima.
Moderne
Architektur, altbewährter Baustoff: Die Fassade dieses Hauses ist mit naturbelassenem Holz verschalt
Bild Nr. 6286, Quelle: Baufritz/BHW Bausparkasse
Trotzdem werden in Deutschland die meisten Häuser immer noch mit Beton errichtet und nur rund 17 Prozent mit Holz. Dabei hat der Bau eines konventionellen Hauses mit 150
Quadratmetern Wohnfläche ein Treibhauspotenzial von bis zu 72 Tonnen CO2! Den höchsten Anteil daran haben Steine, Ziegel und Beton. „Der Klimaschutz stellt auch die Baubranche vor enorme
Herausforderungen“, sagt Dr. Jörg Koschate, Mitglied des Vorstands der BHW Bausparkasse. Holz kann hier Abhilfe schaffen, denn wer sein Haus mit Holz errichtet, vermeidet etwa ein Viertel aller
klimarelevanten Emissionen.
Die CO2-Last
reduzieren
Die positive Ökobilanz verdankt Holz seiner Eigenschaft, Treibhausgase speichern zu können: Während ein Baum wächst, nimmt er mehr Kohlendioxid auf als bei der Herstellung einer
entsprechenden Menge des Baumaterials Holz ausgestoßen wird. Ein weiterer Vorteil: Holz wächst nach. Im „HoHo Wien“ zum Beispiel, mit 24 Stockwerken das höchste Holzhaus der Welt, werden 4.350
Kubikmeter Holz aus Österreich verbaut. Innerhalb einer Stunde und 17 Minuten sei diese Menge an heimischem Holz nachgewachsen, rechnete die Projektleiterin Caroline Palfy vor.
Saubere
Weste
„Holz ist der nachhaltigste Baustoff und wird deshalb von umweltbewussten Bauherren zunehmend eingefordert“, sagt Jörg Koschate. Holz ist relativ leicht, daher ist der Transport zur
Baustelle günstiger für die Bauherren und besser für die Umwelt. Auch im Betrieb sind Häuser aus Holz sparsam, weil sie gut isolieren. Man braucht weniger Heizung und weniger Kühlung. Da Holz
außerdem die Luftfeuchtigkeit in den Räumen reguliert, macht es Lüftungsanlagen überflüssig. Die Liste der Vorteile lässt sich problemlos verlängern: Mit Holzfaserplatten kann umweltschädliches
Dämmmaterial ersetzt werden, und Holzbauten lassen sich auch noch gut recyceln. Die Holzkomponenten können an einem anderen Ort einfach wieder zusammengebaut, kleinere Reste zum Heizen verwendet
werden.
1 h 17’
Im Wolkenkratzer „HoHo Wien“ werden 4.350 Kubikmeter Holz verbaut. In nur einer Stunde und 17 Minuten ist es nachgewachsen.
Quelle: Postbank - 30.4.2019 -
Postbank-Wohnatlas: WO
WOHNEIGENTUM AN WERT GEWINNT – Neben den Metropolen weitere Großstädte
im Aufwind
Bonn (16.4.19) – Ein Ende des Preisanstiegs bei Wohnimmobilien ist nicht in Sicht. Das belegt
der Postbank Wohnatlas 2019, für den Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) eine Kaufpreisprognose bis 2030 erstellt haben. Demnach steigen die Preise vor allem in und um die
urbanen Zentren weiter. In mehr als der Hälfte der 401 deutschen Kreise und Städte können Haus- und Wohnungsbesitzer davon ausgehen, dass ihre Immobilie bis mindestens 2030 real an Wert gewinnt. Ein
Grund für die große Nachfrage am Wohnungsmarkt sind steigende Einwohnerzahlen in und um die Metropolen sowie in Süddeutschland.
Einen starken Preisanstieg wird Deutschlands ohnehin schon teuerste Stadt verzeichnen: Für
München prognostizieren die Experten ein jährliches Plus von real 1,81 Prozent. Durchschnittlich 7.509 Euro pro Quadratmeter mussten Immobilienkäufer in der bayerischen Landeshauptstadt bereits 2018
investieren. Auf den Plätzen zwei und drei im Metropolen-Ranking folgen Düsseldorf mit einer Steigerungsrate von 1,09 Prozent und Köln mit 0,98 Prozent. In Frankfurt am Main und in Berlin steigen die
Preise bis 2030 jährlich um 0,76 Prozent. Das ist der langsamste Anstieg unter den sogenannten „Big Seven“, den größten deutschen Metropolen.
Prognose: Preisentwicklung in den „Big Seven“ der
deutschen Städte 2018-2030
Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent
Rang |
Stadt |
Preistrend in %
|
Preis pro Qm 2018
|
1 |
München |
1,81
|
7.508,93
|
2 |
Düsseldorf |
1,09
|
3.772,05
|
3 |
Köln |
0,98
|
3.595,60
|
4 |
Hamburg |
0,89
|
4.586,63
|
5 |
Stuttgart |
0,84
|
4.225,05
|
6 |
Frankfurt am Main |
0,76
|
5.057,52
|
7 |
Berlin |
0,76
|
4.165,77
|
Quellen BBSR (2015); empirica-systeme Marktdatenbank (2019); Genesis regional (2019); MB
research (2018); Statistisches Bundesamt (2019); Berechnungen HWWI
Kaufpreisprognose nach dem
HWWI-Wohnungsmarktmodell
In die Kaufpreisprognose für die 401 kreisfreien Städte und Landkreise sind Angebots- und
Nachfrageentwicklung anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung, Wohnausgaben und Wohnungsangebot eingeflossen. Das
HWWI-Wohnungsmarktmodell vollzieht nach, wie sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende der Modellrechnung steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2018-2030.
Gedränge auf den urbanen Märkten
Preistreiber sind vor allem die demografische sowie die Wirtschafts- und
Einkommensentwicklung. Die Anziehungskraft der Metropolen ist ungebrochen: Immer mehr Menschen zieht es zum Arbeiten und Leben in die Städte. Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt vor allem in
zentralen Lagen vielerorts das Angebot, was die Preise zusätzlich in die Höhe treibt. „Eigentumswohnungen in den Großstädten sind auch bei Investoren aus dem In- und Ausland gefragt. Wer hier in die
eigenen vier Wände ziehen möchte, sollte genau hinsehen, denn einzelne Objekte etwa in den In-Vierteln könnten in einem überhitzten Markt überteuert angeboten werden“, sagt Eva Grunwald, Leiterin
Immobiliengeschäft Postbank. Sie rät Kaufinteressierten, sich zwar auch in den begehrten urbanen Zentren umzusehen, dabei aber kompetente Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Ein Experte kann helfen,
lohnende Objekte etwa in angrenzenden Vierteln zu den besonders gefragten Lagen zu finden und zu bewerten“, empfiehlt Grunwald.
Positiver Preistrend im Süden und
Nordwesten
Die größten Preissprünge sind nicht unbedingt nur in den Großstädten zu erwarten, wie der
Postbank Wohnatlas zeigt. Auch abseits der „Big Seven“ sorgen steigende Bevölkerungszahlen und eine positive wirtschaftliche Entwicklung für eine wachsende Nachfrage nach Wohnraum. Immobilienbesitzer
dürfen mit Wertzuwächsen rechnen. Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden Eigentümer und Kaufinteressierte vor allem im Süden und Nordwesten der Republik. Unter den Top Ten
mit den höchsten prognostizierten Wertsteigerungen sind gleich sieben bayerische Landkreise. Hier wirkt sich der München-Boom aus: Drei dieser Kreise – die Landkreise München, Erding und Ebersberg –
grenzen an die Landeshauptstadt. Die Landkreise Landsberg am Lech und Pfaffenhofen können zum erweiterten Speckgürtel der Isar-Metropole gezählt werden.
Einen positiven Preistrend erwarten die Experten auch für den Großraum Berlin. Besonders
steil dürfte der durchschnittliche Anstieg pro Jahr laut Prognose im Landkreis Oberhavel (+0,97 Prozent) im Norden der Hauptstadt verlaufen. Damit ziehen die Preise dort sogar kräftiger an als in
Berlin selbst. Potsdam, Brandenburgs Landeshauptstadt in Berlins Speckgürtel, schafft es sogar unter die Top Ten: Dort sagen die Experten jährliche Steigerungsraten von 1,69 Prozent vorher. Den
steilsten Anstieg prognostizieren die Experten für Heilbronn. In der Stadt in Baden-Württemberg dürften Wohnimmobilien bis 2030 jährlich um 2,29 Prozent teurer werden.
Prognose: Top Ten der Preisentwicklung in den Regionen
2018-2030
Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent in deutschen Kreisen und Städten
Rang |
Stadt/ Kreis
|
Bundesland
|
Preistrend in %
|
Preis pro Qm 2018
|
1 |
Heilbronn, Stadt |
Baden-Württemberg
|
2,29
|
2.780,00
|
2 |
Erding, Landkreis |
Bayern
|
2,14
|
4.383,69
|
3 |
Landsberg am Lech, Landkreis |
Bayern
|
1,82
|
3.789,65
|
4 |
München, Stadt |
Bayern
|
1,81
|
7.508,93
|
5 |
Ebersberg, Landkreis |
Bayern
|
1,70
|
3.789,65
|
6 |
München, Landkreis |
Bayern
|
1,70
|
5.585,61
|
7 |
Potsdam, Stadt |
Brandenburg
|
1,69
|
3.588,89
|
8 |
Eichstätt, Landkreis |
Bayern
|
1,61
|
3.515,17
|
9 |
Cloppenburg, Landkreis |
Niedersachsen
|
1,59
|
2.054,98
|
10 |
Pfaffenhofen a.d.Ilm, Landkreis |
Bayern
|
1,58
|
3.537,79
|
Quellen: BBSR (2015); empirica-systeme Marktdatenbank (2019); Genesis regional (2019); MB
research (2018); Statistisches Bundesamt (2019); Berechnungen HWWI
Alternativen zu den Metropolen
Die Studie zeigt, dass die Preise auch jenseits der großen urbanen Zentren steigen und
zahlreiche große und mittlere Städte längst Schauplätze des Immobilienbooms geworden sind. Preissteigerungen von mehr als einem Prozent pro Jahr bis 2030 sind neben Heilbronn und Potsdam laut
Postbank-Prognose auch für die kreisfreien Städte Landshut, Dresden, Leipzig, Aachen, Ingolstadt und Münster zu erwarten. „Diese Städte profitieren davon, dass die Rekordpreise in den Metropolen in
manchen Fällen abschreckend wirken und als Alternative kleinere Zentren in Betracht gezogen werden“, sagt Grunwald von der Postbank.
Wohnungskauf in schwächeren Regionen
In den strukturschwachen Regionen mit sinkenden Bevölkerungszahlen drohen bei Immobilien
dagegen Wertverluste. Das betrifft überwiegend Regionen in den ostdeutschen Bundesländern und im Ruhrgebiet sowie im Saarland, wie der Postbank Wohnatlas zeigt. „Dennoch müssen Kaufinteressierte
ihren Traum vom Eigenheim deshalb nicht gleich begraben. Denn eine negative Preisprognose muss nicht zwangsläufig auf jedes Objekt zutreffen. Individuelle Lage und Ausstattung der Immobilie spielen
auch eine Rolle“, sagt Immobilien-Expertin Grunwald. „Für die persönliche Lebensplanung und finanzielle Absicherung im Alter kann der Wohnungskauf auch in diesen Regionen ein Gewinn sein.“
Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas
2019
Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den
deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Die vorliegende Kaufpreisprognose ist der zweite Studienteil des diesjährigen Wohnatlas. Unter der
Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), wurde die Immobilienpreisentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und
kreisfreien Städten untersucht.
Quelle: Postbank - 16.4.2019
Postbank: Hoch hinaus mit dem Baustoff Holz
Bonn (26.3.19) - In Deutschlands Städten fehlen Hunderttausende Wohnungen. Bauherren können die Nachfrage kaum
bedienen. Als nachwachsender Baustoff spielt Holz eine immer wichtigere Rolle. Denn Holz kann die Bauzeiten verkürzen, auch in die Höhe gebaut werden und verbessert die CO2-Bilanz.
Sieht gar nicht nach Holzbau aus, ist es aber:
Mehrfamilienhaus in Berlin
Bild Nr. 6280, Quelle: Kaden Klingbeil Architekten/Foto: Bernd Borchardt/BHW Bausparkasse
Quelle: Postbank - 26.3.2019
Bei der Bauweise Stein auf
Stein vergehen Monate bis zur Fertigstellung eines Hauses. Gebäude aus Holz lassen sich innerhalb kürzester Zeit hochziehen. Eine Etage pro Woche ist möglich, auch im Winter. Zudem wird weniger
Konstruktionsfläche benötigt, denn Außenwände aus Holz sind dünner, dämmen aber trotzdem sehr gut. Das spart Kosten – und Energie. Die Ausführung in Holz kann die CO2-Emissionen um bis zu 70 Prozent
senken. Besonders nachhaltig ist die Arbeit mit Hölzern aus heimischer Forstwirtschaft.
Leichter als Beton
Auch in Großstädten kommt Holz
als Baustoff vermehrt zum Einsatz. „Holz ist deutlich leichter als Stein oder Beton“, erklärt Iris Laduch von der BHW Bausparkasse. „Das ist ein Vorteil beim Bauen in die Höhe, wenn auf engem Raum
viel Wohnraum entstehen soll.“ In Heilbronn wächst derzeit das erste Holzhochhaus Deutschlands. 2019 wird das 34 Meter hohe Gebäude bezugsfertig sein. Die „Wildspitze“ in der Hamburger Hafencity soll
2021 mit 19 Etagen das höchste Holzhochhaus Deutschlands werden. Beide Projekte kombinieren den wohngesunden Baustoff mit einem Gebäudesockel und Treppenhauskern aus Stahlbeton.
Baustoff-Mix
Eine Kombination aus
verschiedenen Baustoffen sehen auch die Brandschutzrichtlinien vor. So erhöht beispielsweise die Verwendung von Aluminium und Glas die Entzündungstemperatur einer Fassade. „Gleichzeitig wird das Holz
vor Feuchtigkeit geschützt“, so die BHW Expertin Laduch.
POSTBANK WOHNATLAS 2019: TRENDWENDE AM IMMOBILIENMARKT NICHT IN SICHT
Bonn (11.3.19) – Die Nachfrage nach Wohneigentum in Deutschland ist ungebrochen, die Märkte sind besonders in den Großstädten umkämpft. Das treibt die Preise – auch abseits der begehrten
Metropolen. So konnten sich Immobilienverkäufer im Jahr 2018 in mehr als 90 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte über höhere Verkaufspreise freuen, als noch im Vorjahr. Die
durchschnittlichen Quadratmeterpreise stiegen somit in 365 von 401 Kreisen und Städten an, während im Jahr 2017 lediglich 242 Kreise einen Preisanstieg verbuchten. Im bundesweiten Mittel lag das Plus
inflationsbereinigt bei 7,2 Prozent – und fiel damit noch stärker aus als im Vorjahr. Nicht nur die Großstädte, auch der ländliche Raum verzeichnete teils kräftige Preissteigerungen. Dies sind
Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2019“ zur Preisentwicklung im Immobilienmarkt.
„Die Immobilienpreise kennen derzeit nur eine Richtung, nämlich aufwärts. Solange die Niedrigzinsphase anhält und Baukredite günstig sind, ist eine Trendwende nicht zu erwarten“, sagt Eva
Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank.
München bleibt Spitzenreiter
Mit Abstand am teuersten ist und bleibt München. Im vergangenen Jahr wurde die 7.000-Euro-Schwelle beim Quadratmeterpreis durchbrochen; der Durchschnittswert für Bestandsbauten in der bayerischen
Landeshauptstadt lag bei 7.509 Euro. Das sind 8,7 Prozent mehr als im Jahr 2017. Frankfurt am Main bleibt im Ranking der teuersten Städte Deutschlands weiter auf Platz zwei mit einem
durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5.058 Euro. Der starke Anstieg um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sorgt dafür, dass sich die deutsche Bankenmetropole spürbar von der Hansestadt Hamburg
absetzt, die mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4.587 Euro auf Platz drei liegt. Berlin holt weiter auf und verzeichnet erneut den steilsten Preisanstieg der sogenannten Big
Seven, der sieben größten deutschen Metropolen: Hier kletterten die Quadratmeterpreise um 11,4 Prozent auf im Schnitt 4.166 Euro. Im Ranking liegt die deutsche Hauptstadt damit auf Platz fünf.
Tabelle: Teure Metropolen
Quadratmeterpreise und Preistrends in den Top 7 der deutschen Städte
Rang |
Stadt |
Quadratmeterpreis 2018* |
Kaufpreisanstieg in Prozent (inflationsbereinigt) |
1 |
München |
7.508,93 |
8,7% |
2 |
Frankfurt am Main |
5.057,52 |
10,47% |
3 |
Hamburg |
4.586,63 |
7,0% |
4 |
Stuttgart |
4.225,05 |
8,04% |
5 |
Berlin |
4.165,77 |
11,41% |
6 |
Düsseldorf |
3.772,05 |
7,53% |
7 |
Köln |
3.595,60 |
6,87% |
Bestandsbauten in Euro
Quellen: Empirica, Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
Süd-Nord-Gefälle bei den Preisen
Das Preisplus in den meisten Großstädten liegt auch 2018 über dem bundesweiten Mittel von 7,2 Prozent. Ausnahmen bilden Hamburg und Köln mit etwas geringeren Steigerungsraten. Auch im Umland der
Metropolen – dem sogenannten Speckgürtel – bleibt das Kaufpreisniveau hoch, wie der Postbank Wohnatlas zeigt. „Dennoch werden die meisten Wohnungen und Häuser auf dem Markt schnell verkauft“,
beobachtet Eva Grunwald. Sie rät Kaufinteressierten genau hinzusehen – einzelne Objekte könnten überteuert sein. „In einigen begrenzten Märkten, wie den In-Vierteln der Großstädte, drohen die Preise
zu überhitzen.“
Deutlich erkennbar ist ein kräftiges Süd-Nord-Gefälle: Deutschlands teuerste Regionen liegen fast ausnahmslos im Süden; unter den Top Ten finden sich acht bayerische Landkreise. In mittlerweile
fünf Landkreisen hat der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohneigentum die 5.000-Euro-Marke geknackt. Teuerster Landkreis ist Miesbach (Bayern) mit durchschnittlich 5.615 Euro pro
Quadratmeter. Der Kreis gehört zum erweiterten Speckgürtel Münchens. Die bayerische Landeshauptstadt ist von hier aus noch gut mit der S-Bahn erreichbar. Aber auch exklusive Ferienwohnungen am
Tegernsee und Domizile mit Alpen-Panorama sind sehr gefragt. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich im Landkreis Nordfriesland, zu dem unter anderem das hochpreisige Sylt gehört. Dort wurden 2018 im Schnitt
5.588 Euro pro Quadratmeter fällig, was allerdings knapp drei Prozent weniger sind, als im Vorjahr. Erstmals seit Jahren gaben die Preise damit etwas nach. Ob der Preiszenit für Nordfriesland damit
überschritten ist, wird sich in der kommenden Zeit zeigen.
Tabelle: Teuerste Regionen
Quadratmeterpreise und Preistrends in deutschen Kreisen und Städten, ohne Metropolen
Rang |
Stadt/Kreis |
Bundesland |
Quadratmeterpreis 2018 |
Kaufpreisanstieg in Prozent (inflationsbereinigt) |
1 |
Miesbach |
Bayern |
5.615,35 |
14,21% |
2 |
Starnberg |
Bayern |
5.613,42 |
5,94% |
3 |
Nordfriesland |
Schleswig-Holstein |
5.588,23 |
-2,94% |
4 |
München (Landkreis) |
Bayern |
5.585,61 |
4,70% |
5 |
Fürstenfeldbruck |
Bayern |
5.048,36 |
10,80% |
6 |
Ebersberg |
Bayern |
4.983,40 |
8,14% |
7 |
Dachau |
Bayern |
4.982,09 |
7,29% |
8 |
Freising |
Bayern |
4.403,69 |
6,91% |
9 |
Erding |
Bayern |
4.383,69 |
7,80% |
10 |
Freiburg im Breisgau |
Baden-Württemberg |
4.201,91 |
3,81% |
Quellen: Empirica, Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
Preisspirale erfasst auch Teile von Mitteldeutschland
Die stärksten Steigerungen betreffen aber nicht die klassischen Speckgürtel der Metropolen, wie der Postbank Wohnatlas zeigt. Von der großen Nachfrage nach Wohneigentum profitiert nun auch der
ländliche Raum. „Die Menschen suchen im Wohneigentum eine sichere Geldanlage, in und um die Metropolen wird es zunehmend eng und teuer, deshalb weichen Kaufinteressierte verstärkt in den ländlichen
Raum aus“, erklärt Eva Grunwald von der Postbank. Den mit Abstand rasantesten Preisanstieg verzeichnet Suhl im Süden Thüringens. Dort wurden Wohnungen und Häuser um knapp die Hälfte teurer. In den
Landkreisen Kronach (Oberfranken, nahe thüringische Grenze) und Kyffhäuserkreis (Nordthüringen) stiegen die Preise zwar etwas langsamer, aber dennoch betrug der Preisschub mehr als 40 Prozent. Auch
der thüringische Landkreis Schmalkalden-Meiningen erfreut sich zunehmender Beliebtheit und wartet mit Preissprüngen um rund 39 Prozent auf. Trotz kräftigem Preisanstieg bleiben Wohnimmobilien mit
Quadratmeterpreisen von 1.655 Euro in Suhl, 1.729 Euro in Kronach und 893 Euro im Kyffhäuserkreis weiter erschwinglich. Mitteldeutschland rund um Erfurt in Thüringen und über die Grenze in Franken
gehört zu den günstigen Regionen in Deutschland. Dort liegen die Preise noch deutlich unter dem Durchschnitt.
Tabelle: Steilster Anstieg
In diesen Regionen sind die Preise am stärksten gestiegen
Rang |
Stadt/ Kreis |
Bundesland |
Quadratmeterpreis 2018 |
Kaufpreisanstieg in Prozent
(inflationsbereinigt)
|
1 |
Suhl, Stadt |
Thüringen |
1.654,98 |
48,24% |
2 |
Kronach |
Bayern |
1.729,03 |
41,65% |
3 |
Kyffhäuserkreis |
Thüringen |
893,35 |
41,37% |
4 |
Schmalkalden-Meiningen |
Thüringen |
1.347,26 |
38,66% |
5 |
Straubing-Bogen |
Bayern |
1.394,79 |
31,82% |
6 |
Wittmund |
Niedersachsen |
3.240,01 |
24,04% |
7 |
Bad Kissingen |
Bayern |
1.751,80 |
24,00% |
8 |
Lindau (Bodensee) |
Bayern |
3.049,30 |
23,86% |
9 |
Dessau-Roßlau, Stadt |
Sachsen-Anhalt |
950,93 |
22,58% |
10 |
Northeim |
Niedersachsen |
1.163,37 |
22,43% |
Quellen: Empirica, Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
Risiko fallende Preise
Auch wer Haus oder Wohnung verkaufen möchte, sollte Preisentwicklungen auf den regionalen Märkten genau beobachten. „In Regionen mit fallenden Preisen sollten potenzielle Verkäufer besonders
achtsam sein und unter Umständen eine zügige Abwicklung ins Auge fassen“, rät Immobilienexpertin Grunwald von der Postbank. Eingebrochen sind die Preise im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr am
stärksten in den Kreisen Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt (-37,3 Prozent), Elbe-Elster in Brandenburg (-34,5 Prozent) und in Deutschlands kleinster kreisfreier Stadt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz
(-26 Prozent).
Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2019
Der Postbank Wohnatlas 2019 ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die
vorliegende Preisanalyse, die den ersten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger
WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.
Quelle: Postbank - 9.3.2019
BHW: Realitäts-Check - Wann lohnt sich eine Modernisierung?
Bonn (12.2.19) - Häuser aus der Bauboomphase der 1950er- bis 1970er-Jahre werden für Kaufwillige immer
interessanter. Doch jede Bauepoche hat ihre Eigenheiten. Käufer sollten auf Expertenrat setzen.
Aus den ersten drei Jahrzehnten der Nachkriegszeit stammen etwa 46 Prozent aller Wohneinheiten. Zwar liegt nicht
jeder Altbau citynah, häufig sind sie aber gut an den Nahverkehr angebunden. Zudem schrecken steigende Preise in den Innenstädten viele Käufer ab. „Einfamilienhäuser aus den 1950ern können günstig zu
haben sein, mit einem großen Garten für die Familie inklusive“, erklärt Stefanie Binder von der Bausparkasse BHW.
Proben entnehmen
Unsanierte Gebäude verschlingen allerdings leicht viermal so viel Heizenergie wie Neubauten. Sie können zudem
gesundheitsgefährdende Stoffe wie Asbest und Teeröle enthalten. Das gilt auch für in dieser Zeit sanierte Gebäude. „Handelt es sich um ein Fertighaus aus den Siebzigern, gibt es gute Gründe, es auf
problematische Materialien zu untersuchen“, sagt Uwe Münzenberg vom Berufsverband Deutscher Baubiologen. Asbest kann sogar im Putz versteckt sein. Eine Untersuchung des Gebäudes kann zwar mehrere
Tausend Euro kosten, dafür erleben Käufer keine bösen Überraschungen. Wichtig: Der Verkäufer muss einer Probenentnahme zustimmen.
Günstiger als Neubau
„Sind Schadstoffe gut zu beseitigen, fällt eine Modernisierung in der Regel kostengünstiger als Abriss und
Neubau aus“, betont Binder den Vorteil einer gebrauchten Wohnimmobilie. Interessenten sollten vor der Kaufentscheidung unbedingt hinter die Fassade eines vermeintlichen Schmuckstücks blicken. Dabei
hilft ein Architekt oder Sanierungsspezialist.
Quelle: BHW - 12. 2. 2019
BHW: Die wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen fürs Haus
Bonn (20.11.18) - Der Klimawandel wird spürbar, viele Immobilienbesitzer möchten jetzt
Haus und Wohnung besser vor extremen Wetterlagen schützen. Das sind die wichtigsten Maßnahmen gegen Hitze und Sturm.
Jalousien: Fenster sind Einfallstore für
Wärme. Moderne Beschattungssysteme verhindern, dass sich die Innenräume aufheizen. Außenjalousien sind ab 300 Euro pro Fenster zu haben. Noch effektiver sind vernetzte Komfortlösungen für Jalousien.
Eine Sensorensteuerung spart viel Energie. Wenn die Motoren kompatibel sind, lassen sich elektrische Rollläden auch nachträglich in ein Smarthome-System einbinden. Komplettpakete gibt es fürr circa
500 Euro.
Fenster: Der Flächenanteil von Fenstern
an der Fassade ist bei Einfamilienhäusern relativ hoch, oft liegt er bei 25 Prozent. „Alte Fenster mit einem speziellen Glas umzurüsten, kann eine gute Alternative zu Außenjalousien sein“, erklärt
Angelika Sosnowski von der BHW Bausparkasse. „Hightech-Glas verhindert im Sommer das Aufheizen, im Winter den Verlust von Wärme.“ Schalt- und regelbare Sonnenschutzgläser können per Knopfdruck getönt
werden. Einen Rundum-Effekt für Wärme- und Sonnenschutz, Lüftung und Sicherheit bieten multifunktionale Fensterelemente mit Rahmen.
Kühlung: Umweltbewusste Haus- und
Wohnungsbesitzer verzichten auf den Einbau einer Klimaanlage, die viel Energie verbraucht. Sie setzen stattdessen auf einen klugen Maßnahmenmix: Sonnenschutz an den Fenstern, eine gute Querlüftung
sowie eine Dach- oder Fassadenbegrünung.
Dach: Nach der Hitze folgen nicht selten
Gewitter mit Starkregen und Sturm. Herabfallende Dachpfannen stellen eine ernste Gefahr für Bewohner und Passanten dar. Gebäuden aus Baujahren vor 2011 fehlen oft sogenannte Sturmklammern. Diese
sollten Hausbesitzer unbedingt nachrüsten lassen.
Quelle: BHW - 20.11.2018
Postbank: Abkürzung ins Wohneigentum durch Fertighäuser
Bonn (2.10.18) -Die Baubranche boomt, Facharbeiter sind heiß begehrt und die Wartelisten bei Handwerksbetrieben mitunter lang. Um Zeit und Kosten zu sparen, entscheiden sich deshalb
immer mehr Deutsche für ein Fertighaus. Über 20 Prozent machen Häuser aus der Fabrik mittlerweile im Wohnbau aus – rund fünf Prozent mehr als vor zehn Jahren.
Zeit ist Geld: Fertighäuser sind dank hoher Vorfertigung in wenigen Tagen gebaut
Quelle: WeberHaus/BHW Bausparkasse
Wer zur Miete wohnt und ein Grundstück gekauft hat, trägt eine finanzielle Doppelbelastung. Nach klassischer Bauart dauert es vier Monate und länger, bis ein Neubau errichtet ist. Anders beim
Fertighaus: Wenn Keller oder Bodenplatte stehen, sind sie innerhalb weniger Tage bezugsfertig. Dank vorgefertigter Bauteile entfallen lange Trockenzeiten, ebenso wie kostspielige witterungsbedingte
Rückschläge.
Von wegen „von der Stange“
Landhaus oder Stadtvilla, Bungalow oder Bauhaus? Bauherren können vom Baustil über die Grundrissplanung bis hin zur integrierten Haustechnik mitbestimmen. „Die Hersteller folgen mit ihren
Produkten den Richtlinien der Energieeinsparverordnung (EnEV)“, sagt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. „Die KfW-Effizienzhausklasse einzuhalten, gehört bei vielen Anbietern zum guten Ton.“ So
profitieren Käufer auch von staatlichen Fördergeldern.
Option rundum sorglos
Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht. Auf Wunsch wird ein Fertighaus schlüsselfertig übergeben. „Bauherren haben während der gesamten Planungs- und Bauzeit einen festen Ansprechpartner für
alle Gewerke, was viel Zeit und Ärger sparen kann“, betont BHW Expertin Binder. Im Übrigen gilt auch für Fertighäuser: Je höher die Eigenleistung am Bau, desto günstiger ist das Projekt Eigenheim
unterm Strich.
Quelle: Postbank - 2.10.2018
BdB: Die fünf wichtigsten Tipps
zur Baufinanzierung
Berlin (8.2.18) – Die Zinsen für
Wohnungsbaukredite sind nach wie vor auf historisch niedrigem Niveau. Hypothekendarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung sind beispielsweise zu Effektivzinsen von deutlich unter zwei Prozent zu haben.
Davon konnten Bauherren früher nur träumen. Vor zehn Jahren lagen diese im Schnitt noch bei 4,6 Prozent, vor fünf Jahren um die 2,7 Prozent (siehe Grafik). Allerdings können die Zinsen im
Einzelfall – je nach finanzieller Situation des Kreditnehmers, des eingesetzten Eigenkapitals oder der gewählten Zinsbindungsdauer – deutlich abweichen.

- Langfristig binden: Wer baut, muss langfristig denken. Angesichts des immer noch historisch niedrigen Zinsniveaus
sollte man in der Regel eine lange Zinsbindung von mindestens zehn Jahren wählen. Wer besonders langfristig planen möchte, kann sich auch für eine Zinsbindung von 15 oder gar 20 Jahren entscheiden.
Wichtig ist es, die Angebote mehrerer Banken zu vergleichen, bevor man sich entscheidet. Mit dem effektiven Jahreszins kann man unterschiedliche Angebote mit gleicher Laufzeit bzw. gleicher
Zinsbindungszeit vergleichen.
- Höhere Tilgungsrate wählen: Bei einer höheren Tilgungsrate – beispielsweise von 3 Prozent anstatt der früher meist
üblichen ein Prozent Tilgung ist der Kredit schneller zurückgezahlt und der Baufinanzierer spart erhebliche Zinskosten.
- Nebenkosten einplanen: Zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises sollte man für Makler, Notar, Grunderwerbsteuer oder
Behördenleistungen (zum Beispiel für das Bauamt) mit in die Kreditsumme einplanen und dafür zurücklegen.
- Sondertilgungsrecht vereinbaren: Eine unerwartete Erbschaft, eine fällige Lebensversicherung oder eine
Sonderzahlung vom Chef: Die Möglichkeit, dass man einen Teil der Kreditsumme vorzeitig zurückzahlen will, muss in der Regel im Kreditvertrag von vornherein vereinbart werden.
- Sonderkündigungsrecht nutzen: Immobilienkredite kann man nach einer Laufzeit von zehn Jahren kündigen. Dies können
Kreditnehmer nutzen, um sich für die weitere Laufzeit einen günstigeren Zins zu sichern. Dafür sollte man sich aber bereits vor der Kündigung ein Angebot von seiner Bank einholen und anhand des
Effektivzinses mit anderen Angeboten vergleichen. Viele Baufinanzierer kümmern sich nicht rechtzeitig um eine Anschlussfinanzierung.
Aber zum Schluss die vielleicht wichtigste Regel: Trotz der historisch
günstigen Konditionen und steigender Preise Bauvorhaben oder ein Immobilienerwerb nie überstürzen. Schließlich bindet man sich auf lange Zeit finanziell.
Quelle: BdB Bundesverband deutscher Banken - 8.2.2018
Wohnflächenberechnung – Kontrolle ist besser
Beim Kauf einer Immobilie ist jeder Quadratmeter Geld wert. Da gilt es, die Wohnflächen genau auszumessen. Doch konkurrierende Regelwerke führen manchmal zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Hameln (22.8.17) – Zur Wohnflächenberechnung gelten derzeit zwei Regelungen: Die Wohnflächenverordnung (WoflV) und die DIN-Norm 277 „Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau“.
Gravierende Unterschiede zeigen beispielsweise die Berechnungen der Terrassenflächen, Balkone, Dachgärten und Loggien. Nach DIN 277 werden sie zu 100 Prozent in die Nutzfläche eingerechnet, während
sie nach der WoflV in der Regel nur zu einem Viertel, maximal zur Hälfte als Wohnfläche berücksichtigt werden.
Sonderregeln bei Wintergärten und Dachschrägen Auch hinsichtlich der Dachschrägen entstehen je nach Regelung unterschiedliche Bewertungen. Sind die Flächen darunter weniger als einen Meter hoch,
fallen sie laut WoflV aus der Berechnung der Wohnfläche heraus. Ist die Dachschräge ein bis zwei Meter hoch, werden die Flächen darunter zu 50 Prozent angerechnet. Gleiches gilt für Flächen unter
Treppen.
Nach DIN 277 jedoch finden diese Flächen zu 100 Prozent Berücksichtigung. Zudem werden nach DIN 277 keine Wohnflächen berechnet, sondern die Nutz- und Verkehrsflächen einer Wohnung. Daneben gibt
es weitere Sonderregelungen für Erker, Nischen, Wandschränke, Schornsteine, frei stehende Säulen oder Wintergärten. „Die Unterschiede bei der Flächenbemessung können erheblich sein“, sagt Bernd
Neuborn von der BHW Bausparkasse. „Daher sollten Immobilienkäufer einen offiziellen Gutachter zurate ziehen. Dessen Angaben haben bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung Bestand.“
Quelle: BHW - 22.8.17
Wo die Rendite blüht:
Gartenpflege zahlt sich aus
Bonn (25.7.17) -Gartenbesitzer investieren viel Zeit und Geld in die Pflege ihrer Gärten. Der Lohn für ihre Mühen: Die grüne Lunge vor der Haustür sorgt nicht nur für ein gutes Klima,
sie steigert auch den Wert des Hauses.
Ein schöner Garten schafft in vielfacher Hinsicht ein gutes Klima -
Foto: Gardena/BHW Bausparkasse
Es wird gemäht und gepflanzt in Deutschland, die Lust am Gärtnern wächst von Jahr zu Jahr. Immer öfter holen sich Gartenbesitzer professionelle Beratung oder überlassen Landschaftsgärtnern das
Feld. Die Bundesbürger kauften im vergangenen Jahr für über drei Milliarden Euro Gartenausstattung und Geräte in Bau- und Gartenmärkten ein. Die Landschaftsbaubranche freute sich über einen Umsatz in
Höhe von 7,5 Milliarden Euro.
Grüne Anlageformen
Lohnt es sich, so viel Geld für das bisschen Grün auszugeben? „Die Investition in eine gepflegte Gartenanlage zahlt sich nicht nur bei einem Verkauf des Eigenheims aus“, erklärt Rüdiger Grimmert
von der BHW Bausparkasse. „Ein schöner Garten ist pure Lebensqualität für die ganze Familie.“ Bäume, Büsche und Blumen machen die Außenanlagen zu einer grünen Oase. Sonnenterrassen aus langlebigem
Holz oder Naturstein verbinden Garten und Haus. „So steigern Gartenbesitzer den Wert ihrer Immobilie um bis zu 18 Prozent“, bestätigt Grimmert.
Natur aufs Dach!
Eine gute Idee ist auch die Begrünung des Dachs. Viele Kommunen und die KfW fördern Dachbegrünungen mit speziellen Programmen. Bei Flachdächern erhöht eine Bepflanzung sogar die Lebensdauer. Ob
ums Haus herum oder auf dem Dach – die Grünanlage bietet steuerlich attraktive Möglichkeiten. Gartenbesitzer können jährlich bis zu 1.200 Euro für Arbeiten von Gartenspezialisten absetzen – und die
wachsenden Werte entspannt genießen!
Quelle: BHW Bausparkasse - 25.7.17
KAUFEN ODER MIETEN – AUF DIE LAGE KOMMT ES AN!
Bonn (24.7.17) – Trotz steigender Preise für Wohneigentum ist Kaufen in vielen Regionen Deutschlands immer noch lohnender als Mieten. Vielerorts heißt es jedoch „Augen auf beim Immobilienkauf“,
denn die Kaufpreise haben die Mieten dort weit abgehängt. Experten raten dann dazu, das Investment in eine Immobilie sehr sorgfältig zu prüfen. Das gilt sowohl für Selbstnutzer als auch Investoren,
die eine Immobilie als Geldanlage nutzen wollen. Der Postbank Wohnatlas 2017, für den das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) die Immobilienmärkte bundesweit unter die Lupe genommen hat, gibt
einen Überblick über das regionale Verhältnis von Kauf- und Mietpreisen.
Entscheidend für die Bewertung eines Immobilieninvestments ist bei einer günstigen Entwicklung der Haushaltszahlen und der Einkommen in einer Region das Verhältnis der Jahresnettokaltmiete zum
Kaufpreis: Wie viele durchschnittliche Jahresmieten kostet eine normal ausgestattete 100-Quadratmeter-Wohnung? Je kleiner dieser sogenannte Vervielfältiger ausfällt, umso höher die Ertragschancen –
sowohl für Vermieter, die mit den Mieteinnahmen die Immobilie finanzieren wollen, als auch für Selbstnutzer, die keine steigenden Mieten mehr zahlen möchten.
„Wohnimmobilien zu vergleichsweise moderaten Preisen finden sich in 195 der 402 Landkreise und kreisfreien Städte“, erläutert Georg Hoogendijk, Geschäftsführer der Postbank Immobilien GmbH. „Dort
werden für den Kauf einer Immobilie nicht mehr als rund 20 Jahresnettokaltmieten fällig, in 51 Kreisen sogar nur bis zu rund 15 Jahresmieten.“ Bundesweit reicht die Spanne von zehn
Jahresnettokaltmieten im thüringischen Kyffhäuserkreis bis zu knapp 61 im Landkreis Nordfriesland, zu dem die begehrten Lagen auf Sylt gehören.
Große Unterschiede zwischen Stadt und Land
Besonders hoch in Relation zu den Mieten sind die Kaufpreise an der Küste und in einer Reihe von Kreisen in Süddeutschland. Die positive Wirtschaftsentwicklung im Süden der Republik zieht immer
mehr Arbeitnehmer an, zusätzlich befeuern die niedrigen Zinsen die Nachfrage am Immobilienmarkt. Eine Sonderentwicklung gibt es an Nord- und Ostsee. Hier sind vor allem Ferienimmobilien begehrt. Die
Mehrheit der Kreise, in denen die Kaufpreise bis auf das 25-fache und mehr der örtlichen Jahresmieten angestiegen sind, liegt in Bayern. Ähnlich sieht es bundesweit in den großen Städten aus, während
auf dem Land im Verhältnis zu den örtlichen Mieten noch günstigere Preise zu finden sind.
Tabelle:
Preise für Wohneigentum in Anzahl der Jahresnettokaltmieten
Rang |
Stadt/Kreis |
Kaufpreis in Jahresmieten
|
1 |
Nordfriesland, Landkreis |
60,9
|
2 |
Aurich, Landkreis |
41,4
|
3 |
Miesbach, Landkreis |
38,8
|
4 |
Wittmund, Landkreis |
36,9
|
5 |
Vorpommern-Rügen, Landkreis |
36,8
|
6 |
Starnberg, Landkreis |
35,1
|
7 |
Rostock, Landkreis |
34,6
|
8 |
München, Landeshauptstadt |
33,4
|
9 |
Ebersberg, Landkreis |
32,8
|
10 |
Dachau, Landkreis |
32,0
|
… |
|
|
393. |
Dessau-Roßlau, Stadt |
12,3
|
394. |
Sömmerda, Landkreis |
12,1
|
395. |
Anhalt-Bitterfeld, Landkreis |
11,7
|
396. |
Salzlandkreis, Landkreis |
11,7
|
397. |
Zwickau, Landkreis |
11,6
|
398. |
Goslar, Landkreis |
11,6
|
399. |
Jerichower Land, Landkreis |
11,5
|
400. |
Vogtlandkreis, Landkreis |
10,7
|
401. |
Osterode am Harz, Landkreis |
10,3
|
402. |
Kyffhäuserkreis, Landkreis |
10,1
|
Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI
Im Vergleich der deutschen Großstädte bieten Dortmund, Essen, Bremen und Hannover im Verhältnis zu den örtlichen Mieten noch vergleichsweise günstige Preise. In diesen Städten ist ein Investment
in Wohneigentum also besonders attraktiv, denn die Mietpreise sind bereits relativ hoch, die Immobilienpreise dagegen noch moderat. Besonders in Bremen und Hannover haben kaufinteressierte Mieter die
Chance, als Eigentümer günstiger wegzukommen. Mit rund 31 bzw. 28 Prozent verschlingen die Mieten bereits jetzt einen vergleichsweise hohen Anteil der regionalen Durchschnittseinkommen. Die Kosten
für eine Baufinanzierung könnten aufgrund des niedrigen Zinsniveaus geringer ausfallen als die bisherige Mietzahlung.
Gemessen am Mietniveau sind die Immobilienpreise in den drei größten deutschen Städten besonders hoch. In Berlin werden für Käufer rund 29, in Hamburg 30 und in München sogar 33
Jahresnettokaltmieten fällig.
Tabelle:
Preisniveau in deutschen Großstädten
Stadt |
Kaufpreis in Jahresnettokaltmieten
|
Anteil Kaltmiete am Einkommen*
|
München |
33,4
|
44,1%
|
Hamburg |
30,4
|
36,7%
|
Berlin |
29,3
|
37,8%
|
Frankfurt am Main |
27,0
|
40,7%
|
Düsseldorf |
26,5
|
31,5%
|
Stuttgart |
26,0
|
38,1%
|
Köln |
24,6
|
36,5%
|
Nürnberg |
23,9
|
32,3%
|
Leipzig |
23,8
|
27,9%
|
Dresden |
23,5
|
30,2%
|
Hannover** |
20,8
|
27,9%
|
Bremen |
19,8
|
30,5%
|
Essen |
18,3
|
25,5%
|
Dortmund |
18,2
|
27,1%
|
Deutsche Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern (Stand 2015)
*Anteil durchschnittliche Jahreskaltmiete für eine 70-Quadratmeter-Wohnung am verfügbaren Pro-Kopf-Jahreseinkommen des Kreises im Jahr 2016
**Region
Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI
Nicht nur die Zahlen entscheiden
„Ob ein Immobilienkauf ein sinnvolles Investment ist, hängt auch immer von den Lebensumständen ab. Die entscheidende Frage lautet darum: Passt die Immobilie zu mir und meiner Zukunftsplanung?“,
betont Georg Hoogendijk. Die Investition in Wohneigentum kann dann durchaus auch in Regionen sinnvoll sein, in denen die Immobilienpreise im Vergleich zu den Mieten eher hoch sind. Auch Bausubstanz,
Ausstattung und Lage können hohe Preise rechtfertigen. „Wohnimmobilien sind zudem die einzige Form der Alterssicherung, von der man sofort profitieren kann, einfach indem man einzieht und die
Lebensqualität steigert“, sagt Immobilienexperte Hoogendijk. „Für viele zahlt sich der Traum von den eigenen vier Wänden damit doppelt aus. Denn im Rentenalter mietfrei zu wohnen, bedeutet eine
deutliche Erhöhung des verfügbaren Einkommens.“
Hintergrundinformationen zur Postbank Studie Wohnatlas 2017
Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte und Regionen, vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte (darunter noch der Landkreis Osterode am Harz, der am 1. November 2016 Teil des Landkreises Göttingen wurde). Im Fokus der
vorliegenden Analyse stehen Kaufpreise in Relation zu den örtlichen Mieten.
Quelle: Postbank - 24.7.17
Augen auf bei den
Nebenkosten:
Die
Grundsteuer
Bonn (4.7.17) - Wer ein
Haus oder eine Wohnung gekauft hat, zahlt die Grunderwerbsteuer. Dauerhaft wird vom Eigentümer dann noch die Grundsteuer abkassiert. Man sollte diese Nebenkosten im Blick haben – die Höhe kann je
nach Wohnort erheblich variieren.
13 Milliarden Euro nehmen die
Kommunen pro Jahr durch die Grundsteuer ein, so der Deutsche Städtetag. Eigentümer zahlen die „Grundsteuer B“ für den Besitz bebauter und bebaubarer Grundstücke. Als Vermieter können Eigentümer die
Steuer auf ihre Mieter umlegen.
Keine
Änderungen
„Die Grundsteuer gehört häufig zu
den größten Posten bei den Nebenkosten“, erklärt Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse. So fallen beispielsweise für die Besitzerin einer 115 Quadratmeter großen Eigentumswohnung in Hamburg, gebaut
in den 1990er-Jahren, 630 Euro pro Jahr an. Die Berechnung orientiert sich zum einen an der Größe von Grundstück, Haus oder Wohnung. Die Kommune legt zum anderen einen Hebesatz als Multiplikator
fest. Hamburg erhebt derzeit 540 Prozent, Berlin ganze 810 Prozent. „Lassen Sie sich den Grundsteuerbescheid vom Verkäufer zeigen“, rät der BHW Experte. „Hat sich der Hebesatz nicht verändert, zahlen
Sie den gleichen Betrag.“
Ausnahmen
möglich
Über 60 Prozent der Städte und
Gemeinden haben in den vergangenen Jahren die Grundsteuer erhöht. Schlupflöcher gibt es wenige. „Eventuell können Ausnahmen für denkmalgeschützte Häuser gelten“, sagt Neuborn. „Vermieter können bei
unverschuldeten Mietausfällen Abschläge erhalten.“ Gleiches gilt, wenn Eigentümer durch städtebauliche Sanierungsarbeiten bei der Vermietung behindert werden.
Quelle: BHW
Baussparkasse/4.7.17
Fenster - Multitalente für Energiebewusste
Bonn (16.5.17) - Alte Fenster lassen nicht nur Licht, sondern leider auch wertvolle Heizenergie im Übermaß passieren. Wenn dann noch die Fensterrahmen zu wenig Schutz gegen Langfinger bieten, ist
es höchste Zeit für einen Austausch.
Der Flächenanteil von Fenstern an der Fassadenfläche liegt bei Einfamilienhäusern oft bei 25 Prozent. Eine Fenster-Sanierung nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) reduziert die
Heizkosten erheblich. In den letzten 50 Jahren hat sich der sogenannte U-Wert von Fenstern um rund 75 Prozent verbessert. Er gilt als Maß für den Wärmedurchgang. Während er bei einfach verglasten
Fenstern bis zu 5,8 W/(m²·K) beträgt, erreichen modernste Fenster mit Passivhausstandard einen Wert von 0,5 bis 0,8. "Etwa fünfmal mehr Wärme als über die Außenwände geht durch Fenster verloren.
Daher sollten Modernisierer bei umfangreichen Maßnahmen berücksichtigen, dass sich durch dichte Fenster auch der Luftaustausch im ganzen Haus verringert", rät Stefanie Binder von der BHW
Bausparkasse. "Wenn die Luftfeuchtigkeit steigt, kann das an kühlen Wänden zur Schimmelbildung beitragen."
Intelligente Fenster können mehr
Doch auch Eigenschaften wie Schall- und Sonnenschutz, Einbruchhemmung oder die Verwendung von Verbundsicherheitsglas spielen beim Fensterwechsel eine gewichtige Rolle. Polizeistatistiken zeigen,
dass beim überwiegenden Teil der Einbrüche in Einfamilienhäuser die Täter über Fenster, Terrassen- oder Balkontüren in die Wohnung gelangen. Am Rahmen montierte Nachrüstprodukte können den Schutz
deutlich erhöhen. Ebenfalls bewährt hat sich der Einsatz einbruchshemmender Rollläden. Sind sie hell, eignen sie sich zudem als wirkungsvoller Sonnenschutz, der das Licht reflektiert. Kombiniert mit
einer sonnenstandsabhängigen Steuerung eine perfekte Lösung für ein ideales Wohnklima. Die Zukunft wird intelligenten Fenstern gehören, deren Glas etwa als Heizung genutzt werden kann und deren
Lichtdurchlässigkeit per App steuerbar ist.
Quelle: BHW Bausparkasse - 16.5.17
POSTBANK STUDIE: WO IMMOBILIEN
KÜNFTIG AN WERT GEWINNEN
Bonn (5.5.17) – Wer bereits in den eigenen vier Wänden lebt oder in nächster Zeit eine Immobilie kaufen möchte, kann in zweifacher Hinsicht profitieren: Wohnen im Eigenheim ist die einzige Form
der Altersvorsorge, die man sofort nutzen und genießen kann. Darüber hinaus haben Haus- und Wohnungsbesitzer die Chance, dass sich ihr Investment in den nächsten Jahren auch finanziell auszahlt. Denn
in mehr als der Hälfte der 402 deutschen Kreise und Städte können Eigentümer davon ausgehen, dass der Wert ihrer Immobilie bis 2030 stabil bleibt oder weiter zulegt. Besonders Großstädte und die
angrenzenden Kreise dürften auch in Zukunft zu den Regionen mit relativ hoher Wertsteigerung gehören. Dies sind Ergebnisse der Postbank Studie Wohnatlas 2017, die die Immobilienmärkte bundesweit
unter die Lupe nimmt.
Im Vergleich deutscher Großstädte hat München die Nase vorn. In der bayerischen Landeshauptstadt steigen die Preise laut Prognose des Postbank Wohnatlas bis 2030 jährlich durchschnittlich um 1,3
Prozent – gefolgt von Dresden mit einer Steigerungsrate von einem Prozent. „Dresden dürfte wegen seiner sehr guten Infrastruktur und einer stabilen demografischen Entwicklung als Immobilienstandort
attraktiv bleiben“, erläutert Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. Die prognostizierte Wertsteigerung in der sächsischen Landeshauptstadt fällt sogar etwas größer aus als in Hamburg und
Düsseldorf, wo ein Plus von 0,9 Prozent jährlich erwartet werden kann. Mit leichten Werteinbußen müssen Käufer in Essen und Dortmund rechnen und – mit Abstrichen – in Hannover, wo der gesamte
Landkreis in die Untersuchung eingegangen ist. „Gerade in Regionen mit schwächerer Preisprognose ist es wichtig, den Wert der Immobilie zu erhalten oder zu steigern, indem Modernisierungsmaßnahmen
umgesetzt werden und Haus oder Wohnung energetisch auf dem neuesten Stand sind“, so Bargel.
Die Berechnungen für 402 kreisfreie Städte und Landkreise wurden vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) für die Postbank durchgeführt. Anhand verschiedener Regionaldaten zur
Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung und Wohnausgaben wurde die Nachfrageentwicklung berechnet. In das HWWI-Wohnungsmarktmodell flossen sowohl die Entwicklung der
Nachfrage wie auch des Angebots ein. Mit diesem Prognose-Instrument lässt sich nachzeichnen, wie sich beide Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum
2016-2030.
Starker Süden mit besten Zukunftsaussichten Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden Käufer in Bayern: In den zehn Regionen mit der stärksten Preissteigerung finden sich
gleich sieben bayerische Kreise. Drei dieser Kreise – Erding, Landkreis München und Ebersberg – zählen zum Speckgürtel der Landeshauptstadt. Die mit Abstand höchsten Preissteigerungen sind laut
Prognose in Heilbronn in Baden-Württemberg zu erwarten. In der Stadt dürften sich Wohnimmobilien bis 2030 jährlich um vier Prozent verteuern. Unter die ersten Zehn schafft es auch Potsdam mit
prognostizierten Steigerungsraten von 1,6 Prozent. Interessante Entwicklungsperspektiven bieten sich darüber hinaus beispielsweise in Niedersachsen in Vechta (+1,4%) oder in Oldenburg (+1,3%), an der
französischen Grenze im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (+1,5%) oder an der Grenze zu Luxemburg im Kreis Trier-Saarburg (+1,5%).
Trotz positiver Preisprognose sollten Kaufinteressierte ihr Investment vorab prüfen. Denn in einigen Regionen werden zwar gute oder stabile Wertentwicklungen erwartet, aber bei besonders hohen
Preisen besteht das Risiko, dass Wertgewinne bereits spekulativ in die aktuellen Wohnungspreise eingeflossen sind. „Doch auch dann kann ein Eigenheimerwerb noch interessant sein, wenn die Mieten
schneller steigen als die allgemeinen Verbraucherpreise und die Einkommen“, betont Bargel. „Darüber hinaus genießen Käufer den Vorteil, nach der Tilgung ihres Darlehens mietfrei wohnen zu können und
damit unabhängig von der Entwicklung der Mietpreise zu sein.“
Investment in schwächeren Regionen
Angespannter ist die Situation dagegen in den östlichen Bundesländern. Die Kreise dort versprechen angesichts eines negativen Bevölkerungstrends relativ geringe Chancen auf Wertzuwächse. Ausnahmen
bilden hier der Großraum Berlin sowie Leipzig und Dresden. Auch im Ruhrgebiet und im Saarland ist in einigen Kreisen mit Wertverlusten zu rechnen. „Allerdings muss das nicht zwangsläufig auf jedes
Objekt zutreffen. Wer an Wohneigentum in diesen Regionen interessiert ist, sollte die jeweiligen Gegebenheiten sorgfältig abklopfen. Denn es gibt auch hier die Chance, Häuser und Wohnungen mit
Potenzial zu entdecken“, sagt Bargel. „Wer unsicher ist, sollte einen Immobilienexperten zu Rate ziehen. Er kann ein Auge darauf haben, dass der Kauf der Traumwohnung auch finanziell ein Gewinn
wird.“
Hintergrundinformationen zur Postbank Studie Wohnatlas 2017 Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte und
Regionen, vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte (darunter noch der Landkreis Osterode am Harz, der am 1. November 2016
Teil des Landkreises Göttingen wurde). Im Fokus der vorliegenden Analyse steht die künftige Entwicklung des Wohnungsmarkts mit einer Kaufpreis-Prognose bis 2030.
Quelle: Postbank 5.5.2017
Sparda-Studie „Wohnen in Deutschland 2017″: Deutsche geben für ein Eigenheim im Durchschnitt 242.000 Euro aus
Berlin (20.3.17) – Zwei Drittel der Deutschen finden, dass sich Wohneigentum grundsätzlich lohnt. Es leben jedoch nur 46 Prozent nach eigenen Angaben im Eigenheim – und das, obwohl sieben von zehn
Regionen in Deutschland bezahlbar und wertstabil sind. Zu diesem Ergebnis kommt die Sparda-Studie „Wohnen in Deutschland 2017“, die vom Beratungsunternehmen Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Consult (IW Consult) und dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) erstellt wurde. „Die Studie zeigt, dass in großen Teilen Deutschlands Wohneigentum erschwinglich ist. Umso wichtiger ist es, dass
die Politik auch weiterhin den richtigen Rahmen für bezahlbaren Wohnraum setzt. Wir sehen momentan aber unterschiedliche Ansätze und vermissen Konsistenz“, sagt Uwe Sterz, Vorstandsmitglied des
Verbandes der Sparda-Banken. „Auf der einen Seite möchte sich der Bund stärker an der Länderaufgabe Wohnungsbau beteiligen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Auf der anderen Seite schlägt die
Bundesregierung neue makroprudenzielle Maßnahmen vor, die die Baufinanzierung beträchtlich erschweren könnten.“
Große Bandbreite bei aktuellen Immobilienpreisen Käufer investieren in Deutschland im Durchschnitt 242.000 Euro in eine Immobilie. Das sind etwa sechs Jahresnettoeinkommen eines deutschen
Durchschnitthaushalts. Erschwingliche Immobilien sind im Mittel 126 Quadratmeter groß, in Metropolen allerdings nicht mehr als 100 Quadratmeter. Eine Immobilie wird in der Studie als erschwinglich
definiert, wenn ihr Preis dem durchschnittlichen Investitionsvolumen, also 242.000 Euro, entspricht. Der Quadratmeter Eigenheim kostet in Deutschland im Mittel knapp 2.000 Euro.
Regional gibt es beträchtliche Unterschiede, wie viel Platz eine erschwingliche Immobilie bietet: In den Metropolen wie München sind die Wohnungen für das Investitionsvolumen in Höhe von 242.000 Euro
mit 44 m² am kleinsten. Erschwingliche Immobilien sind in Berlin (98 m2) und Köln (88 m2) sogar doppelt so groß wie in der bayrischen Landeshauptstadt. Unter den mittelgroßen Städten Deutschlands ist
für 242.000 Euro die größte Wohnfläche im Osten Deutschlands in Chemnitz (261 m2) erhältlich. Im Westen Deutschlands gibt es die größten erschwinglichen Wohnungen in Gelsenkirchen (190 m2). In den
günstigsten Landkreisen sind die Einfamilienhäuser im Durchschnitt überall größer als 200m2.
Zukünftige positive Entwicklung in den Metropolen und Süddeutschland
Auf Basis von vier Subindices (regionaler Attraktivität, Baubedarfsprognose, regionale Leistungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit) wurde eine Entwicklungsprognose für den Immobilienmarkt im Jahr
2020 erstellt. Demnach werden sich die Regionen in Süddeutschland, die Ballungsräume Berlin und Hamburg sowie das Rheinland positiv entwickeln. In diesen Regionen werden Immobilien auch in den
nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter an Wert zulegen.
Nicht weiter als 30 km zum Arbeitsplatz pendeln
Etwa jeder achte Deutsche lebt in einer der sieben Metropolen Deutschlands. Viele, die keine passende erschwingliche Immobilie in der Großstadt finden, suchen im Umland. Die repräsentative Umfrage
der Sparda-Studie ergab, dass die meisten Deutschen nicht weiter als 30 km vom Eigenheim zum Arbeitsplatz pendeln wollen. Ein Blick in die Metropolen zeigt: Es gibt auch dort erschwingliche
Immobilien. So müssen Pendler in Berlin für erschwingliches Wohneigentum 15 km weit pendeln. In der Bundeshauptstadt liegt der Quadratmeterpreis im Mittel bei 2.430 Euro. Hamburger müssen mit 18 km
noch etwas weiter für erschwingliche Immobilien pendeln, obwohl die Stadtfläche fast 20 Prozent kleiner ist als die von Berlin. Dort kostet der Quadratmeter durchschnittlich 3.474 Euro.
Frankfurter haben im Metropolenvergleich die kürzesten Wege: Zwischen erschwinglichem Wohneigentum und City liegen etwa 12 km. Allerdings sind in allen Stadtteilen im Gegensatz zu Berlin und
Hamburg die Immobilien für einen Kaufpreis von 242.000 Euro kleiner als 100m2. Der Quadratmeter Wohnfläche kostet im Vergleich der drei Städte in der Finanzmetropole durchschnittlich mit 3.365 Euro
am meisten. Die Studie zeigt auch, in welchen Stadtteilen der Metropolen die günstigsten Wohnflächen zu finden sind.
Außerhalb der Metropolen gibt es vielerorts erschwingliches Wohneigentum: Sieben von zehn Regionen in Deutschland sind bezahlbar und wertstabil. Das heißt, dass die Quadratmeterpreise seit 2005
nicht gefallen sind und ein durchschnittliches Eigenheim mit einer Zahlung von höchstens 30 Prozent des Jahreshaushaltseinkommens nach 20 Jahren abbezahlt werden kann.
Kaufen oder mieten?
Nur 46 Prozent der Deutschen leben nach eigenen Angeben in einem Eigenheim. Doch jeder vierte Mieter in Deutschland unter 50 Jahren plant den Kauf einer eigenen Immobilie (26 Prozent). In der
Altersgruppe zwischen 31 und 40 Jahren haben gut ein Drittel Kaufabsichten (35 Prozent). Die häufigsten Gründe gegen den Erwerb von Wohneigentum sind längerfristige finanzielle Risiken (61 Prozent)
sowie die hohen Kosten (54 Prozent).
Vorsichtige Käufer trotz niedriger Zinsen
Bei einem Investitionsvolumen von 242.000 Euro müssen Käufer heutzutage 58.000 Euro weniger Zinsen zahlen als vor knapp 10 Jahren. Dennoch oder gerade deshalb sehen derzeit mehr Deutsche die
niedrigen Zinsen für Kredite und Hypotheken skeptisch als noch vor einigen Jahren. Besonders unter den Deutschen, die jünger als 50 Jahre sind, verliert das Niedrigzinsniveau beim Immobilienkauf an
Bedeutung: 2013 gaben noch 33 Prozent von ihnen an, den niedrigen Kreditzinsen kritisch gegenüberzustehen, in diesem Jahr liegt der Anteil bei 39 Prozent.
Zudem haben die sinkenden Zinsen dazu geführt, dass Immobilienkredite eine tendenziell längere Sollzinsbindung haben. Während die Anzahl der Kredite mit einer Zinsbindung von bis zu fünf Jahren in
der vergangenen Dekade rückläufig war, wuchs die Anzahl der Kredite mit einer Zinsbindung von mehr als zehn Jahren nach Angaben der Bundesbank im gleichen Zeitraum um zwölf Prozentpunkte auf 42
Prozent. „Der typische Häuslebauer in Deutschland ist weiterhin sehr konservativ und stellt seine Finanzierung solide auf. Bei steigender Anzahl an Krediten, sehen wir eine Tendenz unserer Kunden zu
längeren Laufzeiten. Zugleich liegt die Kreditausfallrate der Sparda-Banken auf historisch niedrigem Niveau“, erklärt Sterz. „Schärfere Regelungen für die Kreditvergabe bei Privatpersonen würden dem
Verbraucher nicht nützen, sondern den Weg zum Eigenheim oft abschneiden. Das ist weder im Sinne der Verbraucher noch der Politik.“
Quelle: Verband der Sparda-Banken - 20.3.2017
Multitalent für die Altersvorsorge: die Einliegerwohnung
Bonn (17.1.17) - Im hellen Souterrain, unterm Dach oder als Anbau - Einliegerwohnungen schaffen neue Spielräume. Einzige Bedingung: genug Platz im eigenen Haus und ein solide aufgestelltes
Baubudget.
Mit dem Bau und der Vermietung einer Einliegerwohnung können Hauseigentümer ihre Immobilie besser nutzen. Eine vermietete Wohnung erhöht den Immobilienwert, schafft finanziellen Spielraum und kann
im Alter die Rente aufbessern. Auch steuerlich ist das Modell attraktiv. "Um als Einliegerwohnung anerkannt zu werden, muss die zusätzliche Wohnung nach Paragraf 11 des Wohnbaugesetzes gegenüber der
Hauptwohnung eine untergeordnete Bedeutung haben", erläutert Isabell Gusinde von der BHW Bausparkasse. Die steuerliche Bewertung hängt davon ab, ob die Immobilie als Zweifamilienhaus oder als
Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung beurteilt wird. Ein Zweifamilienhaus ist ein Haus mit zwei nahezu gleichwertigen Wohnungen, indes ist eine Einliegerwohnung im Quadratmetervergleich nachrangig.
"Vor einer Vermietung sollte man einen Steuerberater konsultieren, um im Sinne der Finanzverwaltung zu handeln", so Gusinde.
Vermietung lohnt sich
Wird die Einliegerwohnung vermietet, können alle auf sie entfallenden Kosten in der Steuererklärung anteilig geltend gemacht werden. Auch Ausgaben für den Erhalt, wie Reparatur- oder Maklerkosten
bei Neuvermietungen, können Vermieter von der Steuer absetzen. Vorteile ergeben sich auch in der Bauphase. So lässt sich bei einem Haus mit zwei Wohnungen die Förderung über die KfW-Bank durch das
Programm "Energieeffizient Bauen" erhöhen. Den Kredit von maximal 100.000 Euro für einen energieeffizienten Neubau gibt es für jede abgeschlossene Wohneinheit.
Quelle: BHW Bausparkasse/Postbank-Presse 17.1.2017