als Frankfurt städtebaulich noch am Boden lag, in den späten fünfzigern, frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, architektonisch ziemlich verkorkst, vom Autoverkehr versklavt, der Moderne geopfert, zu jener Zeit verhöhnten Leute meine Stadt als häßlich, heruntergekommen, kriminell verroht.
Wer, wie ich, damals in Frankfurt wohnte und lebte, wurde von Münchnern, Düsseldorfern, Hamburgern, Parisern, Mailändern, Madrilenen, Londonern und New Yorkern bemitleidet. Und tatsächlich: Wer es sich leisten konnte, floh seinerzeit aus der Stadt. In den Taunus, in den Süden. Hauptsache: Raus aus Frankfurt! Ich blieb. Zumindest vorübergehend.
Dass sich inzwischen das Bild, das Münchner, Düsseldorfer, Hamburger, Mailänder, Madrilenen und New Yorker, das die Welt von Frankfurt haben, dass sich dieses Bild ins Gegenteil verkehrt hat, ist offensichtlich. Frankfurt gilt inzwischen als hip, als halbwegs weltstädtisch, als multi-kulti, als melting pot.
Einst als häßlich verhöhnt, heute als hip umschwärmt: Das Bild, das Fremde von Frankfurt haben, wird sich im Laufe der Zeit immer wieder modischen Trends folgend ändern. Als Frankfurter bekenne ich: "Ei, des is mir völlig egal, was die Welt über mei Stadt denkt: ich hab' se immer lieb!"
Denn hier bin ich geboren, getauft, zur Schule gegangen, habe Abi gemacht, studiert, mein Diplom erhalten, hier habe ich zum ersten Mal (natürlich im Frankfurter Römer) geheiratet, hier ist meine Tochter geboren. Und hier werde ich bis zum Schluss bleiben. In der Stadt Goethes, Theodor W. Adornos, Ludwig Börnes, Anne Franks und des mutigen, einstigen hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer.
In vielen Stadtteilen und Vierteln, an vielen Straßen und Plätzen habe ich zigtausend Fingerabdrücke hinterlassen, unzählige Lebensgeschichten geschrieben, die die Liebe zu meiner Stadt über Jahrzehnte hinweg haben reifen lassen. Auch wegen dieser tiefen Zuneigung zu Frankfurt stelle ich Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kundinnen und Kunden, nun schöne Plätze und Häuser meiner Stadt vor. Auf dass Sie Ihnen gefallen mögen. - Peter Kochanski, ein echter Frankfurter, mit Frankfurt verwurzelt.